Fundamentale Nachricht
16:15 Uhr, 29.10.2018

Brasilien hat gewählt!

Der Favorit der Finanzmärkte bei den brasilianischen Präsidentschaftswahlen, Jair Bolsonaro, hat gewonnen. Seit seinem Sieg in der ersten Wahlrunde legten brasilianische Titel im Vergleich zu anderen Emerging-Market-Papieren zu. Der Linkskandidat Fernando Haddad unterlag deutlich.

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Rio de Janeiro (Godmode-Trader.de) - Mit 55 Prozent der Stimmen hat Brasilien den Rechtspopulisten Jair Bolsonaro zum Staatspräsidenten gewählt. Der Linkskandidat Fernando Haddad kam auf einen Stimmenanteil von 44 Prozent und unterlag somit deutlich. Bolsonaro erklärte in einer ersten Ansprache, dass er sich an die Verfassung und die Bibel halten werde.

Bolsonaro war auch der Favorit der Finanzmärkte. Seit seinem Sieg in der ersten Wahlrunde legten brasilianische Titel im Vergleich zu anderen Emerging-Market-Papieren zu. Seine angekündigten Wirtschaftsreformen könnten am Ende den gesamten Schwellenländermarkt positiv beeinflussen. In den Tagen nach dem ersten Wahldurchgang vor drei Wochen hatte Bolsonaro seine Angriffe gegen die Demokratie und den Rechtsstaat nochmals verschärft, was ihm im Vergleich zu den Umfragen zuvor ein paar Prozent Stimmen gekostet hat. Mit seinem autoritären Stil und seinen umstrittenen Äußerungen sei Bolsonaro ein Vertreter des internationalen Rechtspopulismus, meint Conrad Saldanha, Senior Portfolio Manager bei Neuberger Berman.

Wenig verwunderlich ist es deshalb, dass Donald Trump als erster Staatspräsident aus dem Ausland ihm zum Wahlsieg gratulierte. „Bolsonaro mag mit seinem polternden Politikstil US-Präsident Donald Trump ähneln, aber er gleicht Trump auch insofern, als er eine Wirtschaft übernimmt, die sich zwar erholt, aber mit strukturell hohen Staatsschulden und einem hohen Haushaltsdefizit zu kämpfen hat“, weiß Experte Saldanha. Die brasilianischen Staatsschulden werden 80 Prozent des BIP überschreiten, und die Zinsen sind hoch. Ein wichtiges Ziel werde daher ein primärer Haushaltsüberschuss sein. „Dazu dürften Subventionskürzungen und Privatisierungen nötig sein, aber das allein reicht vermutlich nicht. Renten und Sozialleistungen verschlingen fast die Hälfte des Staatshaushalts; in den letzten 20 Jahren machten sie rund 79 Prozent des Wachstums der Bundesausgaben aus“.

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