Kommentar
13:36 Uhr, 10.09.2010

Immer mehr Deutsche sind pleite..

Montag:
Feiertag in den USA: Labor Day – Börsen geschlossen

Die Zahl der Beschäftigten in ausgewählten Dienstleistungsbereichen insgesamt ist in Deutschland im zweiten Quartal letzten Jahres gegenüber dem Vorjahresquartal um 4,0 % gestiegen. Gleichzeitig ist der Umsatz um 5,3 % gewachsen.

Der Beschäftigungsanstieg ist am deutlichsten im Bereich der wirtschaftlichen Dienstleistungen (+11,0 %) ausgefallen.

Umsatzseitig verzeichnete der Bereich der Verkehr und Lagerei dagegen auf Jahressicht mit +7,8 % den größten Zugewinn bei den ausgewählten Dienstleistungsbereichen.

Der sentix-Gesamtindex für Deutschland fällt im September auf 7,6 Zähler, von 8,5 im Vormonat.

Die britische Geldmenge M0 ist im August gegenüber dem Vormonat um 0,4 % gestiegen. Die Jahreswachstumsrate stieg auf 5,2 % von 5,1 % im Vormonat.

Dienstag:

Die Australische Notenbank lässt die Zinsen bei 4,5 %.

Der japanische Frühindikator notiert in seiner vorläufigen Veröffentlichung für Juli bei 98,2. Im Vormonat hatte der Index bei 99,0 gelegen.

Die Arbeitslosenquote in der Schweiz ist im August bei 3,8 % geblieben.

Der Auftragseingang ist im Juli in Deutschland auf Monatssicht saison- und preisbereinigt um 2,2 % gegenüber Vormonat gesunken. Im Vormonat war der Auftragseingang revidiert um 3,6 % gestiegen.

Unser Kommentar:

Es ist natürlich töricht, anzunehmen, Deutschland könne sich einer Abkühlung der Weltkonjunktur entziehen. Tatsächlich scheint sich die Auftragslage gerade wieder etwas abzukühlen. Die jüngst bejubelten Zahlen zum deutschen Export dürften demnach schon bald wieder schlechter ausfallen als zuletzt. Und auch der Umsatzindex des verarbeitenden Gewerbes fällt wieder, wie die Grafik unten zeigt. Aber es ist ja auch bald Oktober...

Mittwoch:

Die japanische Zahlungsbilanz weist für Juli einen Überschuss in Höhe von 916,1 Billionen Yen aus.

Im saisonbereinigten Monatsvergleich ist der Wert des japanischen Auftragseingangs im Maschinenbau im Juli um 5,7 % geklettert nachdem er im Vormonat noch um 9,2 % gestiegen war. Die Kernrate ohne volatile Orders ist im privaten Sektor binnen gleicher Frist um 7,7 % gestiegen, nach 10,5 % im Vormonat.

Die offizielle Vorausschätzung für das dritte Quartal geht von einem Anstieg der Auftragseingänge in Höhe von 14 % aus, nachdem der Auftragseingang im vorangegangenen Quartal um 3,9 % nach unten gegangen war. Im privaten Sektor ohne die volatilen Orders liegt die Schätzung des ersten Quartals bei 7,3 % nach -3,5 % im Vorquartal.

Die deutsche Handelsbilanz weist für Juli einen Überschuss in Höhe von 13,5 Mrd. Euro aus nach 14,2 Mrd. Euro (revidiert von 14,1 Mrd. Euro) im Vormonat und 14,3 Mrd. Euro ein Jahr zuvor. Aufgelaufen sind im aktuellen Jahr bereits 88,2 Mrd. Euro, verglichen mit 73,5 Mrd. Euro im Vergleichszeitraum im Vorjahr.

Die Leistungsbilanz in Deutschland zeigt im Juli Saldo ein Plus in Höhe von 9 Mrd. Euro. Im Vormonat lag der Überschuss bei 12,7 Mrd. Euro (revidiert von 12,9 Mrd. Euro), im Vorjahr bei 10,6 Mrd Euro. In den ersten 7 Monaten 2010 lag der Überschuss bei 66,6 Mrd. Euro, im Vorjahr zur gleichen Zeit betrug das Plus 55,2 Mrd. Euro.

Die Ausfuhren sind im Juli zum Vorjahr um 18,7 % auf 83 Mrd. Euro geklettert. Die Einfuhren nach Deutschland sind gegenüber dem Vorjahres-Juli um 24,9 % auf 69,5 Mrd. Euro gestiegen.

Im ersten Halbjahr ist die Zahl der Insolvenzen in Deutschland insgesamt im Vergleich zum Vorjahresmonat um 7,2 % auf 84.502 gestiegen. Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen ist dabei binnen gleicher Frist um 2 % auf 16.468 geklettert.

Im Juni allein ist die Zahl der Insolvenzen insgesamt verglichen mit dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um 5,3 % auf 14.377 nach oben gegangen, während die Unternehmensinsolvenzen in Deutschland im Vergleich um 1,3 % auf 9.279 zurückgegangen sind.

Unser Kommentar:

Die deutlich steigende Zahl an Insolvenzen will nicht so recht zum angeblich gerade stattfindenden Aufschwung passen. Insbesondere viele Privathaushalte sind stark überschuldet. Aber es ist schon richtig, wenn die Exzesse der Vergangenheit jetzt abgebaut werden. Konsum auf Pump werden sich viele Menschen in Zukunft weder leisten können noch wollen. Und das ist gut so, denn nur wenn nachhaltiges Wirtschaften Eingang in alle Gesellschaftsschichten findet, werden Krisen, wie wir sie seit Sommer 2007 sehen, in Zukunft verhindert...

Die Zahl der Beschäftigten im zulassungspflichtigem Handwerk insgesamt ist im zweiten Quartal diesen Jahres gegenüber dem Vorjahr um 0,6 % zurückgegangen. Gleichzeitig ist der Umsatz um 1,0 % gestiegen.

Der deutsche Arbeitskostenindex ist im zweiten Quartal 2010 um 0,4 % gestiegen. Zum Vorjahresquartal kletterte der Index in Deutschland um 0,5 %.

Der britische Produktionsindex ist im Juli auf Jahressicht um 1,9 % gestiegen. Im Juli allein ist die Produktion zum Vormonat um 0,3 % geklettert. Die Produktion im verarbeitenden Gewerbe erhöhte sich in der gleichen Zeit um 4,9 %.

Die Produktion im verarbeitenden Gewerbe ist in Deutschland im Juli zum Vormonat preis- und saisonbereinigt nur um 0,1 % gestiegen. Erwartet worden war hingegen ein Anstieg in Höhe von 1,0 %. Im Vormonat war die Produktion um 0,6 % gesunken.

Auf das Jahr gesehen kletterte die Produktion nach Bereinigung der Arbeitstage um 0,9 %.

Die US-amerikanischen Verbraucherkredite haben sich im Juli um 3,6 Mrd. US-Dollar verringert. Erwartet wurde ein Rückgang um 5,25 bis 5,5 Mrd. US-Dollar. Zuvor war ein Rückgang um rund 1,0 Mrd. US-Dollar zu verzeichnen gewesen. Damit wurde der Vormonatswert von -1,3 Mrd. US-Dollar nach oben revidiert.

Donnerstag:

Der Index für das japanische Verbrauchervertrauen notiert im August bei 42,4. Einen Monat zuvor hatte der Vertrauensindex bei 43,3 gelegen, im Vergleichsmonat ein Jahr zuvor bei 40,1.

Unser Kommentar:

Weil es gerade dazu passt: Können Sie sich vorstellen, dass Japan noch ganz andere Probleme bekommt, als ein sinkendes Verbrauchervertrauen? Dass der Koloss vor dem Hintergrund seiner vollkommen irrsinnigen Staatsverschuldung ins Straucheln kommen könnte, daran denkt derzeit so gut wie niemand. Es ist verdächtig ruhig um das Land im fernen Osten.

In dieser Woche hat dort ein Finanzhaus mit dem sinnigen Namen „Incubator Bank“ Konkurs angemeldet. Ob die Bankenpleite der Auftakt wird zu einem herbstlichen Ausverkauf an den Weltbörsen? Denkbar wäre das, vor allem, weil damit derzeit so gar niemand rechnet...

http://www.n-tv.de/wirtschaft/Bankenpleite-in-Japan-article1458151.html

Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist der Gesamtumsatz im verarbeitenden Gewerbe in Deutschland im Juli um 9,9 % gestiegen. Im Vormonat hatte das Plus 10,6 % betragen (revidiert von 10,7 %). Der Inlandsumsatz ist im Juli-Jahresvergleich um 7,7 % geklettert, der Umsatz mit dem Ausland um 12,7 %.

Im Saison- und arbeitstäglich bereinigten Vergleich zum Vormonat verlor der Umsatz-Volumenindex im Juli um 0,9 % nach -0,5 % im Vormonat. Im Inlandsgeschäft sank der Index dabei um 1,2 %, im Auslandsgeschäft fiel er um 0,5 %.

Die Verbraucherpreise in Deutschland sind zum Vormonat unverändert geblieben nach zuletzt +0,3 %. Die Jahresteuerung liegt bei 1,0 %. Der für Europa berechnete harmonisierte Verbraucherpreisindex für Deutschland hat sich im August gegenüber dem Vorjahr um 1,0 % erhöht. Im Monatsvergleich kletterte der harmonisierte Index um 0,1 %.

Die Zahl der deutschen Gästeübernachtungen ist im Juli gegenüber dem Vorjahr um 4,0 % auf rund 47 Mio. geklettert. Die Zahl der Übernachtungen ausländischer Gäste ist binnen Jahresfrist um 11 % auf 7,9 Mio. gestiegen.

Die britische Leistungsbilanz weist für Juli ein Defizit in Höhe von 4,9 Mrd. Britischen Pfund aus, nach einem Minus von 3,9 Mrd. im Vormonat.

Das britische Handelsdefizit liegt bei 8,7 Mrd. Pfund nach zuvor 7,5 Mrd. Pfund. Die Dienstleistungsbilanz weist hingegen einen Überschuss in Höhe von 3,8 Mrd. Pfund aus. Im Vormonat hatte das Plus hier bei 3,6 Mrd. Pfund gelegen.

Die Bank of England belässt die Zinsen bei 0,5 %. Damit war im Vorfeld mehrheitlich gerechnet worden. Seit März 2009 steht der Zins so niedrig wie seit 1951 nicht mehr. Seit Gründung der Notenbank im Jahre 1694 hatte der Zinssatz niemals niedriger gestanden.

Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ist in den USA auf 451.000 gefallen. Erwartet wurden 470.000 bis 475.000 neue Anträge nach zuvor 478.000 (revidiert von 472.000).

Die US-amerikanische Handelsbilanz weist für Juli ein Defizit in Höhe von 42,8 Mrd. US-Dollar aus. Erwartet wurde ein Minus im Bereich 46,5 bis 47,2 Mrd. US-Dollar. Im Vormonat hatte das Defizit noch bei 49,8 Mrd. US-Dollar gelegen. Somit wurde der Vormonatswert von zunächst veröffentlichten -49,9 Mrd. US-Dollar revidiert.

Die US-amerikanischen Erdgasvorräte ("Nat Gas Inventories") sind in der letzten Woche um 58 Bcf auf 3.165 Bcf gestiegen. In der vorangegangenen Woche waren die Bestände in den USA um 54 Bcf geklettert, im Vorjahr hatten sie bei 3.382 Bcf gelegen.

Freitag:

Der Großhandelspreisindex für japanische Waren ist im August zum Vormonat mit 0,0 % unverändert geblieben. Auch gegenüber dem Vorjahr zeigt sich mit 0,0 % kein Preisanstieg.

Die Preise für von deutschen Flughäfen abgehende Luftfrachttransporte sind gegenüber dem ersten Quartal 2010 um 10,5 % gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresquartal kletterten die Preise um 35,0 %.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wurden im 1. Halbjahr 2010 Kraftfahrzeugteile und Kraftfahrzeuge im Wert von 458,3 Mrd. Euro exportiert. Das waren 17,1 % mehr als im Vergleichszeitraum ein Jahr zuvor.

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Zahlen mitteilt, legte die Ausfuhr von Kraftwagen und Kraftwagenteilen im Jahr 2010 mit einem Zuwachs von 40,8 % am deutlichsten zu. Weitere Gewinner waren chemische Erzeugnissen (+24,9 %), Datenverarbeitungsgeräte, elektrische und optische Erzeugnisse (+22,8 %) und elektrische Ausrüstungen (+21,2 %). Die Ausfuhr von Maschinen habe sich mit einem Wachstum von 6,8% auf 64,7 Milliarden Euro hingegen schwächer entwickelt als die deutschen Ausfuhren insgesamt.

Auf Jahressicht ist die italienische Industrieproduktion im Juli um 4,8 % gestiegen.

Die Leistungsbilanz aller 27 EU Mitgliedsstaaten weist im zweiten Quartal in der ersten Veröffentlichung ein Defizit in Höhe von 50,8 Mrd. Euro aus. Im vorangegangenen Quartal lag das Defizit bei 34,8 Mrd. Euro. Im Vergleichsquartal des Vorjahres hatte die Bilanz ein Minus in Höhe von 44,7 Mrd. Euro ausgewiesen.

Die Dienstleistungsbilanz der EU zeigt im dritten Quartal in der ersten Veröffentlichung einen Überschuss in Höhe von 18,6 Mrd. Euro. Im Vorquartal lag das Plus bei 10,8 Mrd. Euro, im Vergleichsquartal ein Jahr zuvor bei 16,4 Mrd. Euro.

Wie wir die Lage jetzt einschätzen und was wir unseren Lesern raten, das lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des Antizyklischen Börsenbriefs, die vor wenigen Tagen erschienen ist.

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Zum Autor:
Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG, und Geschäftsführer des Antizyklischen Aktienclubs. Börsenbrief und Aktienclub, das komplette Servicepaket für die Freunde antizyklischer Anlagestrategien! Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de und www.antizyklischer-aktienclub.de

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