Im Markt für Uran deutet sich Bewegung an
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Frankfurt (BoerseGo.de) – Die Folgen des Reaktorunfalls von Fukushima und der anschließenden weltweiten Zurückhaltung gegenüber der Atomkraft sind noch heute an den Rohstoffmärkten zu spüren, zum Beispiel in Form sehr niedriger Uranpreise sowie einer stark negativen Kursentwicklung von Uran-Produzenten. Laut Torsten Dennin, Rohstoffexperte bei VCH und Portfolio Manager des VCH Commodity Alpha, könnte sich das Blatt aber langsam wenden: Anders als in Deutschland nehmen viele Länder den Bau neuer Atommeiler wieder auf. In China beispielsweise sollen ab 2015 in jedem Quartal zwei neue Atomreaktoren fertig gestellt werden. Ähnliche Entwicklungen zeichnen sich laut Dennin in anderen schnell wachsenden Schwellenländern ab. Das sollte die Uran-Nachfrage seiner Meinung nach mittelfristig stark ankurbeln.
Zugleich erwartet der Rohstoffexperte auf der Angebotsseite zunehmende Engpässe. Ein Grund dafür: Durch den aktuell niedrigen Uranpreis bestehen für die Unternehmen kaum Anreize, in neue Minen oder den Ausbau bestehender Projekte zu investieren. Folglich gehe das verfügbare Angebot sukzessive zurück, so Dennin. „Zieht die Nachfrage durch neu gebaute Meiler wieder an, werden die Unternehmen kaum mehr genug Spielraum haben, rechtzeitig in den Ausbau zu investieren“.
Zusammenfassend schreibt der VCH-Manager: „Im Markt für Uran zeichnen sich also mittelfristig ein strukturell stark limitiertes Angebot und zugleich eine anziehende Nachfrage ab. Wir rechnen daher über die nächsten zwei Jahre mit einem Anstieg des Uranpreises auf über 80 US-Dollar, was einer Preissteigerung von über 50 Prozent entspricht. Für die Betreiber von Kraftwerken ist eine solche Preissteigerung wenig relevant, da die Uranpreise bei der Stromerzeugung ein zu vernachlässigender Faktor sind. Dagegen profitieren Unternehmen die diesen Rohstoff fördern, wie beispielsweise die kanadische Cameco, Uranium One oder die australische Paladin Energy“.
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