IfW: Welthandel von Omikron unbeeindruckt
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Kiel (Godmode-Trader.de) - Anders als in der ersten großen Pandemiewelle zeigt der Welthandel angesichts der in vielen Ländern grassierenden Omikron-Variante des Coronavirus bisher keine negativen Ausschläge. Das vom Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW) ermittelte Barometer für den globalen Warenaustausch, der sog. Kiel Trade Indicator, signalisiert laut dem jüngsten Update ein leichtes Plus im Welthandel von 0,8 Prozent. „Insgesamt zeigen die Einzelindikatoren allerdings weiterhin ein gemischtes Bild für die Handelsströme“, bemerkte das IfW. Ein kräftiger Aufholprozess sei nicht sichtbar. Noch immer könnten große Mengen an Waren in den Seehäfen nur verzögert umgeschlagen werden.
Für Deutschland signalisiert der Indikator für Dezember mit minus 2,5 Prozent eine negative Exportentwicklung, während die Importe mit plus 1,6 Prozent im Wachstumsbereich bleiben. Mit Blick auf die EU legen die Exporte zu, die Importe schrumpfen. „Die Werte bewegen sich allerdings in einer Bandbreite, die für Stagnation steht", hieß es vom IfW. Nach negativen Vorzeichen für Chinas Handel in den Vormonaten zeigt das Barometer nun eine Seitwärtsbewegung an. In den USA zeichnet sich eine positive Entwicklung an den dortigen Häfen ab. „Nach dem Weihnachtsgeschäft scheint der Druck auf die Häfen Los Angeles und Savannah leicht abzunehmen, die Schiffsstaus bauen sich dort ab“, schrieb das Institut. Da jedoch weiterhin etwa elf Prozent der verschifften Güter in gestauten Schiffen gefangen seien, dürften sich die Staus nur auf andere Häfen und Gebiete verlagern.
Unterm Strich zeigen sich die Forscher vorsichtig positiv gestimmt. „Wie sich schon vorher andeutete, sind um den Jahreswechsel keine deutlichen Aufholeffekte im Welthandel erkennbar. Auf eine Normalisierung des Seefrachtverkehrs werden wir wohl noch mindestens bis nach dem chinesischen Neujahrsfest warten müssen. Ein besonderes Augenmerk gilt es, auf die chinesischen Häfen zu richten. Sollte China wieder drastisch mit Hafenschließungen auf neue Corona-Fälle reagieren, könnte das die Lieferketten erneut unter Stress setzen“, sagte Vincent Stamer, Leiter Kiel Trade Indicator.
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