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11:33 Uhr, 09.09.2010

IfW hebt Wachstumsprognosen für Deutschland und Eurozone an

Kiel (BoerseGo.de) - Das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) hat seine Wachstumsprognosen für Deutschland und die Eurozone kräftig nach oben geschraubt. Den Wissenschaftlern zufolge dürfte im Gesamtjahr 210 die deutsche Wirtschaft um 3,4 Prozent wachsen. In der Eurozone erwartet das Institut für das laufende Jahr ein Wirtschaftswachstum von 1,6 Prozent. Die Zahlen teilte das IfW am Donnerstag mit.

Im Juni hatte die Schätzung für den Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) noch bei 2,1 Prozent gelegen. Und die Makroökonomen zeigen sich auch für das kommende Jahr optimistisch. Nachdem bislang ein Wachstum von 1,2 Prozent veranschlagt wurde, rechnen die Forscher nun mit einem Zuwachs der Wirtschaftsleistung um 1,7 Prozent.

In dem Bericht heißt es, die konjunkturelle Entwicklung dürfte in nächster Zeit vergleichsweise robust bleiben, wenngleich sich die Wachstumsdynamik deutlich verlangsamen werde. Außenwirtschaftliche Impulse dürften wegen einer schwächeren globalen Dynamik allmählich auslaufen. Die Binnennachfrage werde die Entwicklung aber stützten.

Auch die Arbeitsmarktentwicklung sieht das IfW positiv: Im Laufe des kommenden Jahres dürfte die Zahl der Arbeitslosen unter drei Millionen sinken.

In Bezug auf die wirtschaftliche Entwicklung im Euroraum ist das IfW trotz der Schuldenkrise einiger südeuropäischer Staaten sowie Irland ebenfalls zuversichtlich. Im Juni hatten die Experten noch ein Wachstum von 1,3 Prozent prognostiziert (jetzt 1,6 Prozent).

Die Konjunktur in der Eurozone bleibe aufwärtsgerichtet und sei bisher von den Folgen der Schuldenkrise nur geringfügig betroffen gewesen, begründen die Experten ihre Einschätzung. "Zu einer rapiden Verschlechterung der Finanzierungsbedingungen im Zuge der Finanzmarktturbulenzen scheint es nicht gekommen zu sein." Die Dynamik im Euroraum insgesamt sei aber deutlich geringer als in Deutschland, wo die Experten ein Wachstum von 3,4 Prozent erwarten. Im kommenden Jahr dürfte sich das Wirtschaftswachstum jedoch wieder auf 1,2 Prozent abschwächen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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