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14:07 Uhr, 07.10.2019

ifo Institut: Deutschland gewinnt durch Yuan-Abwertung

Eine Abwertung der chinesischen Währung während des Zollkrieges würde Deutschland, Europa und dem Rest der Welt mehr Wohlstand bringen. Für China selbst fiele die Bilanz negativ aus.

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München (Godmode-Trader.de) - Eine Abwertung der chinesischen Währung während des Zollkrieges hätte für Deutschland, Europa und den Rest der Welt positive Folgen. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie des ifo Instituts. Bei einer zehnprozentigen Abwertung des Yuan würde Deutschland demnach 413 Mio. Euro Realeinkommen gewinnen, verliert die chinesische Währung 20 Prozent ihres Wertes sogar 499 Mio. im Jahr, wie das Institut unter Bezug auf Berechnungen des ifo-Handelsmodells mitteilte. Seit dem Frühjahr 2018 wertete der Yuan gegenüber dem US-Dollar um etwa 13 Prozent ab. „Die Effekte der Yuan-Abwertung auf Deutschland sind begrenzt“, erklärt ifo-Forscher Martin Braml. „Zwar würden wir von billigeren chinesischen Produkten profitieren. Gleichzeitig aber würden die Exporterlöse Chinas sinken, und die werden benötigt, um deutsche Waren zu kaufen. Die Yuan-Abwertung macht deutsche und andere Waren für China teurer. Das dämpft die Nachfrage nach deutschen Exportgütern.“

Die Wirtschaft im Rest der EU (ohne Deutschland) würde bei einer zehnprozentigen Abwertung des Yuan 1,94 Mrd. Euro gewinnen, bei 20 Prozent Abwertung sogar 2,82 Mrd. Die restliche Welt (ohne USA) würde 5,68 Mrd. und 6,51 Mrd. Euro gewinnen. 

Für die USA hätte die Yuan Abwertung ebenfalls einen positiven Effekt: „Die Verluste der USA aus dem Zollkrieg mit China verringern sich durch die Yuan-Abwertung“, sagt Marina Steininger, Ko-Autorin der Studie. „Wertet der Yuan um 10 Prozent ab, würde die US-Wirtschaft nur noch 397 Millionen Euro verlieren, bei 20 Prozent könnten die USA den Verlust sogar in einen Wohlstandsgewinn von 476 Millionen Euro drehen.“ Für China fällt die Bilanz negativ aus. Bei Zollkrieg und Abwertung um 10 Prozent verliert das Land den Berechnungen zufolge 29,27 Mrd, Euro, bei 20 Prozent Abwertung sogar 33,79 Mrd. Euro.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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