IEA warnt vor knappen Ölangebot ab 2020
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Frankfurt/ Wien (Godmode-Trader.de) - Der globale Ölmarkt wird noch immer von einem Überangebot dominiert. Daher hält sich der Ölpreis seit mehreren Wochen auf niedrigem Niveau in einer engen Handelsspanne. Es gibt jedoch Anzeichen dafür, dass das Überangebot etwas abgebaut wird.
Die OPEC einigte sich Anfang Dezember vorigen Jahres gemeinsam mit 13 weiteren, nicht im Ölkartell organisierten Förderländern auf eine Produktionsbeschränkung. Die in diesem Jahr laut Umfragen von Bloomberg und Reuters auch bereits vollständig umgesetzte Angebotsverknappung bewirkte zunächst, dass die Ölnotierungen auf das jetzige Niveau über 50 US-Dollar je Barrel anzogen. Doch für einen weiteren markanten Preisanstieg reichte es bislang nicht. Dies liegt freilich auch an der zuletzt stark gestiegenen Ölförderung in den USA. Dort kann die aufwendige Produktion von Schieferöl wegen der wieder höheren Rohölnotierungen nun profitabel betrieben werden.
Innerhalb der OPEC ist die vereinbarte Drosselung ungleich verteilt. Hauptträger der Förderkürzungen ist Saudi-Arabien. Das Land hat sein Soll übererfüllt, während andere Länder, wie etwa der Irak, weit hinter den Vereinbarungen zurückbleiben. Das Land hat Reuters und Bloomberg zufolge erst rund die Hälfte der von ihm zugesagten Kürzungen umgesetzt. Die jüngste Aussage des irakischen Ölministers, dass sein Land die Kürzung bereits voll umgesetzt habe, steht dazu im direkten Widerspruch. Die Analysten der Commerzbank sehen die aktuell hohe Umsetzung der OPEC-Produktionskürzungen dank Saudi-Arabien deshalb als „brüchig“ an.
Auf lange Sicht dürfte das Ölangebot unabhängig von der jüngst beschlossenen Angebotsverknappung knapp werden. Dies geht aus der jüngsten Fünfjahresprognose der Internationalen Energieagentur IEA zum globalen Ölmarkt hervor. Laut der IEA-Analyse waren die jährlichen Einnahmen der OPEC-Länder wegen des Ölpreisverfalls zwischen 2012 und 2016 von 1,2 Bio. US-Dollar auf 450 Mrd. US-Dollar zurückgegangen. Die Folge: Die Förderfirmen zogen die Gürtel enger. Die Investitionen gingen 2015 und 2016 um jeweils etwa 25 Prozent zurück. Schon in wenigen Jahren könnte es deshalb an Nachschub fehlen, so die IEA: „In den kommenden drei Jahren wird das Ölangebot noch komfortabel sein, doch danach deutlich zurückfallen“, heißt es in der Prognose: „Der Trend spricht für einen knappen Ölmarkt 2022, wenn die freien Förderkapazitäten auf den tiefsten Stand der vergangenen 14 Jahre fallen werden.“ Keine Zweifel lässt die Agentur an einer weiter anziehenden weltweiten Ölnachfrage.
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