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17:11 Uhr, 17.11.2016

IEA: Beim Öl ist keine Wachstumsgrenze in Sicht

Die Internationale Energieagentur erwartet eine weltweit stark steigende Nachfrage nach Rohöl - trotz aller Bemühungen zum Umbau des globalen Energiesystems. Zudem sehen die Experten eine wachsende Gefahr für einen starken Anstieg und stärkere Schwankungen des Ölpreises.

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London (Godmode-Trader.de) - Nach Einschätzung der Internationalen Energieagentur (IEA) wird der Öldurst der Welt in den kommenden 25 Jahren weiter steigen — trotz aller Bemühungen zum Umbau des globalen Energiesystems. Insgesamt geht die IEA davon aus, dass die globale Energienachfrage bis zum Jahr 2040 um 30 Prozent steigen wird. „Beim Öl ist keine Wachstumsgrenze in Sicht“, sagte IEA-Direktor Fatih Birol am Mittwoch bei der Veröffentlichung des Weltenergieausblicks. Die IEA erwartet, dass der Verbrauch des wichtigsten Energieträgers Öl bis dahin um 12 Prozent steigen wird.

Zwar sagen die Forscher einen Siegeszug der Elektroautos voraus. Deren Zahl werde sich binnen 25 Jahren global von 1,3 auf 150 Mio. Fahrzeuge vervielfachen. Aber dies könne einen steigenden Ölverbrauch durch Lastwagen, Flugzeuge und die chemische Industrie nicht aufhalten. Ein geringerer Treibstoffverbrauch moderner Autos und eine steigende Zahl von Elektroautos werden den Verbrauch in diesem Bereich aber zumindest etwas deckeln.

Die IEA sieht auch eine wachsende Gefahr für einen starken Anstieg und stärkere Schwankungen des Ölpreises. „Wir stehen am Beginn einer Periode mit einer hohen Volatilität", sagte Birol. Die Preisschwankungen erklärte er auch damit, dass die Ölpreise künftig wieder stärker auf geopolitische Entwicklungen reagieren könnten. Zugleich werde die Abhängigkeit von wenigen Lieferanten zunehmen: „Der Anteil des Nahen Ostens an der globalen Ölförderung ist so hoch wie seit 40 Jahren nicht mehr“, betonte Birol. Die internationale Ölindustrie habe auf den Preisverfall am Ölmarkt in der vergangenen zwei Jahren mit beispiellosen Investitionskürzungen reagiert. Dadurch drohe auf Sicht von drei bis sechs Jahren der Ölnachschub knapp zu werden. Für 2017 sei mit weiteren Investitionskürzungen zu rechnen. Die multinationale IEA ist einer der wichtigsten Lieferanten von Daten und Prognosen zum Energiemarkt.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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