Ich glaube es gibt einen Crash!
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Als ich am Wochenende auf den Chart des DAX geschaut habe, ist mir folgende Beobachtung aufgefallen. Die Kursmuster seit 2015 haben (meiner Meinung nach) erstaunliche Ähnlichkeiten mit den Kursverläufen vor dem Crash 2008. Das Zeitfenster würde auch passen, denn der 7 Jahres-Zyklus ist überreif. (Sabbatjahr: Nach 6 Jahren Ackerbau wird das Land ein Jahr brach liegen gelassen. Auch Schulden werden erlassen und Sklaven die Freiheit geschenkt.)
Wenn ich die fundamentale Situation der Märkte anschaue, ist das ebenfalls kein Grund die Sektkorken knallen zu lassen. Die Zinsen und der Dollar steigen, Brexit, Italien (irgendwer hatte mal geschrieben, dass Italien das wahre Griechenland sei), Trumponomics als Traumblase, usw.
Kurzum, ich bin skeptisch. Und behalte dennoch meine Aktien. Wieso?
Ich handele als Privatanleger. Man muss das deshalb herausstellen, weil institutionelle Investoren andere Möglichkeiten haben auf Szenarien zu reagieren. Privatanleger suchen für gewöhnlich eine Anlagestrategie, die sie maximal ein paar Stunden Zeit im Jahr in Anspruch nimmt. Institutionelle Investoren hingegen verwalten Fremd- oder Eigenkapital als Vollzeitjob (Ich habe das selbst einige Jahre getan).
Ich komme gleich auf die Möglichkeiten zu sprechen, möchte aber ein Beispiel zur Veranschaulichung vorwegnehmen.
Nehmen wir an, Sie hätten vor drei, vier oder fünf Jahren eine Immobilie in guter Lage gekauft. Einige unter ihnen haben das bestimmt getan. Die Preise sind erfreulicherweise gestiegen und Sie beobachten den Markt mit Argwohn. Die Zinsen sind so niedrig wie nie und die Preise soweit oben, viel weiter kann der Immobilienmarkt nur im Fall einer finalen „Idioten“- oder „Den-letzten-beißen-die-Hunde“-Rally steigen.
Was werden Sie tun?
Ihre Immobilie verkaufen in der Erwartung, diese in ein paar Jahren zu günstigeren Preisen zurückzukaufen?
Wohl kaum.
Die „Wenns“ und „Danns“ sind viel zu unsicher. Was ist, wenn die Preise stabil bleiben. Was ist, wenn die Immobilie später nicht mehr am Markt verfügbar ist. Zudem kommen hohe Gebühren (Makler, Notar, usw.) hinzu, die eine Spekulation unrentabel erscheinen lassen. Des Weiteren haben Sie die Immobilie aus einer langfristigen Perspektive heraus gekauft. Vielleicht ist es eine Wertanlage, vielleicht ihr Alterswohnsitz, vielleicht ein Ferienhaus. Sie würden nicht auf die Idee kommen, mit ihrer Immobilie zu spekulieren, selbst wenn Sie genau spüren, dass der Markt „oben“ ist.
Bei ihrem Aktienportfolio hingegen sitzt der Finger am Abzug.
Manchmal sind die uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten eine Verlockung, falsche Entscheidungen zu treffen. Das ist wie in unserem Beispiel mit der ETF-Werbung. (ETF-Industrie führt passives Investieren ad absurdum). ETFs sind hervorragend für passives Investieren („Kaufen und Halten“) geeignet, werben aber mit ihrer einfachen Handelbarkeit und Liquidiät an der Börse. Ein Widerspruch.
Wenn ich mein Aktienportfolio verkaufe, muss ich in der Zukunft weitere Entscheidungen treffen, nämlich wann ich wieder einsteige, wann ich dann wieder verkaufe, usw.
„Market-Timing“ ist eine extrem gefährliche Folge von Kauf- und Verkaufentscheidungen. Die Wahrscheinlichkeit Fehler zu machen, steigt mit jeder Transaktion.
Dabei nehmen Hedgefondsmanager stetige, kleine Verluste ihrer Put-Optionen in Kauf und sind im Falle eines Eintretens des Crashs mit einem großen Gewinn versichert. Solche asymmetrischen Wetten nutzen das Phänomen aus, dass extreme Ereignisse an der Börse tatsächlich häufiger auftreten, als es die Normalverteilung „erlauben“ würde. Das ganze klingt leichter als es in der Praxis ist. Eine derivative Absicherungsstrategie ist ein Vollzeitjob, damit die Risikoabsicherung nicht die Gewinne auf der Aktienseite auffrisst.
Im August 2015 verdiente Mark Spitznagel an nur einem einzigen Tag 1 Milliarde US-Dollar. Seine Puts, die er vorher fast wertlos gekauft hatte, stiegen im Crash exorbitant an. (1)
Diese Strategie ist für Privatanleger so gut wie nicht umsetzbar und mit höheren Risiken, als möglichem Nutzen verbunden.
Letztlich behalten auch Hedgefondsmanager ihr Aktienportfolio, sie überstehen nur die Korrekturphasen der Märkte mit einem „Hedge“. Übrigens nicht allen Profis gelingt das. Wie die Grafik unten zeigt, machte der Durchschnitt aller Hedgefonds im Jahr der Finanzkrise 2008 Verluste.
Fazit
Für Privatanleger bleibt die Kaufen-und-Halten-Strategie (oder passives Investieren genannt) die beste aller möglichen Anlagestrategien, auch wenn sich die Gewitterwolken am Börsenhimmel verdunkeln. Selbst wenn sich eine strategische Entscheidung als richtig erweist, so sinkt die Wahrscheinlichkeit weiterer guter Entscheidungen in der Zukunft. Wäre das nicht so, würden mehr professionelle Investoren (Fondsmanger und Vermögensverwalter) über lange Zeiträume die Märkte schlagen (oder alle Hedgefonds in Krisen Geld verdienen).
Viele Grüße
Jakob Penndorf
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(1) Mark Spitznagel's Hedge Fund Is Up 20-25 % This Year. Businessinsider.com
(2) Grafik 3. Entnommen von Mark Spitznagel on the Paradox of Higher Returns with Lower Risk.Youtube.com
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nun es könnte wieder so n brexit ereigniss am 4. dez. eintreten - kann sein, wer weiss. in den letzten jahren wurden die tiefs einfach gekauft, dass ist fakt. alles andere ist wünsch dir was.
sieht man sich aber den dax genauer an, glaubt man endzeitstimmung auszumachen. im endeffekt steigt der kurs ja nur noch, weil kollektive beim einschlafen die hand auf den buy trigger fällt, ein aufzucken geht durch den dax-trader ... oh gott, hilf, ich hab den dax gekauft, schnell wieder verkaufen, bevor es der chef bemerkt. so kommen dann doch täglich ein paar kurven zusammen.
es ist ein trauerspiel, wenn das so weiter geht mach ich urlaub bis es mal wirklich gräschd
"Ich glaube es gibt einen Crash!"
Glauben ist Kirche!!!!
Herr Penndorf,
bitte weiter so! Ich lese Ihre Artikel sehr gerne!
Wenn ich einen starken Preisrückgang (Crash) erwarte verkaufe ich vorher selbstverständlich alles was davon betroffen ist.
Ansonsten erwarte ich keinen Crash, sondern haben nur Angst davor!
Der "Apfel&Birnen" Vergleich mit dem Immo-Markt zeigt auch sehr schön wie man dann versucht sich selber diesen Widerspruch durch die mentale Hintertür zu erklären.
Zudem gibt es durchaus einige Strategien für den Privatanleger mit dem man den Markt nachweislich übertreffen kann. (~Mai verkaufen - - - ~September wieder einsteigen z.B.)
Crash sind 20-30% Minus.
Die Unze kommt von 1900 USD, steht jetzt 30% tiefer. Hmm, what´s that?
Da haben sich so sinnfreie dividenlose stocks wie fressebuch doch glatt...
Die einzigen die mit Gold im plus sind, sind Opi´s und Piloten (Händler).
Da ist selbst Öl goldiger. In India würde ich auch eher auf Stahl in Form einer
automatischen Waffe Wert legen (in Kombination mit Salz und Curry).
Nur, dass der Dax-Kurs heute ganz anders zum GD200 steht, als in 2008. Der Dax steht heute drüber und der GD200 steigt wieder, nachdem er vorher gefallen war.
Wundert mich etwas, dass darauf keiner kommt.
Wer Aktien am Abgrund haelt, ist selbst Schuld. Es ist laengst an der Zeit zu liquidieren und "Festes" zu kaufen.
Ihr macht nur die Leute verrückt mit eurem Crash.