Kommentar
09:39 Uhr, 10.08.2009

Hurra, die Krise ist vorbei!

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Die Einschränkungen werden weniger, die Warnungen leiser. Die allgemeine Stimmung hat innerhalb von wenigen Tagen den Aktienmarkt eingeholt. Motto: von der Hoffnung auf eine Stabilisierung zur Zuversicht für eine Erholung der Weltwirtschaft. Man könnte fast den Eindruck gewinnen, als würde die hastig voraus eilende Börse den Propheten die Prognosen diktieren. Beiderseits des Atlantiks vermehren sich Konjunkturindikatoren mit dem Prädikat „Besser-als-erwartet“ wie die Karnickel. Und das zählt bekanntlich für das Aktienmarkt-Klima – nicht unbedingt, ob die Daten wirklich „gut“ sind. Da staunt der Laie, und der Fachmann wundert sich.

Die Fachleute sind schon wieder dabei (eigentlich sind sie es immer …), ihre Vorhersagen zu revidieren. So deutlich wie schon lange nicht mehr konnte man am zurückliegenden Wochenende lesen, wer was korrigiert hat oder wo eine Korrektur bevor steht – natürlich nach oben. Bis zum Frühjahr mussten sich die Experten Atem beraubend beeilen, im Wettlauf der Es-geht-bergab-Schätzungen vorne dabei zu sein. Inzwischen geht es in die andere Richtung, seit ein paar Tagen sind sogar Züge von Euphorie unverkennbar. Galt bisher ein Dax-Tief im laufenden Jahr zwischen 2000 und 3000 Punkten durchaus nicht als Horror-Szenario, so denkt man jetzt darüber nach, wie weit der Index über die 6000er-Marke klettern könnte. Immerhin, die Fachleute selbst wundern sich – über die wechselnden Realitäten und sich selbst.

Ökonomie beginnt Wiederaufschwung, Dax nachhaltig über 6000 - schön wär’s ja, vielleicht zu schön, um wahr zu werden. Wer spricht denn noch von den Folgen der unglaublich hohen Staatsverschuldung, von Inflationsgefahren und drohender Arbeitslosigkeit, von neuen Blasen oder alten Risiken? Amerika zeigt mit Barack Obama neue Muskeln, Angela Merkel wird in ein paar Wochen die Wahl glorreich gewinnen, die Deutsche Bank rettet Oppenheim und China wächst sowieso weiter. Hurra, die Krise ist vorüber! Deshalb ein durchaus ernst gemeinter Rat: Wer jetzt von der Euphorie infiziert worden, aber am Aktienmarkt noch nicht dabei ist, kann ja noch einsteigen. So bietet sich zum Beispiel ein „UDIC“-Depot anstelle von BRIC an: mit Aktien aus USA, Deutschland, Indien und China.

PS.: Wundern Sie sich nicht, wenn es anders kommen sollte!

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