Hongkong: Keine Anzeichen einer Entspannung
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New York/ Hongkong (Godmode-Trader.de) - Hongkong erlebte am heutigen Montag einen seiner gewalttätigsten Tage seit Beginn der Proteste im vergangenen Juni. Zahlreiche Zusammenstöße zwischen Polizei und Demonstranten legten die Innenstadt lahm.
Das Chaos begann früh am Morgen, als die Demonstranten, die nach dem ersten protestbedingten Todesfall am vergangenen Freitag ohnehin noch aufgeregt waren, einen weiteren Vorfall zum Anlass nahmen, Straßen zu blockieren, Feuer zu legen und Pflastersteine zu werfen. Ein Demonstrant war von einem Polizisten angeschossen worden (das Video von der Tat kursierte kurze Zeit später in sozialen Netzwerken) - danach spielten sich in der Sonderverwaltungszone teils chaotische Szenen ab. Die Schießerei führte zu Aufrufen zu einen Flashmob am Mittag in Zentral-Hongkong, wo Demonstranten die Straßen in einem der wichtigsten Einkaufsviertel Hongkongs blockierten. Die Polizei feuerte Tränengas und Gummigeschosse ab.
Etwa zur gleichen Zeit entstand ein Video eines Mannes, der mit Benzin begossen und angezündet wurde. Hu Xijin, ein Redakteur der staatlichen chinesischen Tageszeitung Global Times, sagte der Nachrichtenagentur Bloomberg, das Opfer habe einer Gruppe „ihr seid keine Chinesen“ zugerufen. Der Mann ist derzeit in einem kritischen Zustand.
Auch am Wochenende war es zu Ausschreitungen gekommen. Seit dem 9. Juni demonstrieren die Hongkonger gegen die eigene Regierung. Sie wehren sich gegen den wachsenden Einfluss Pekings auf die ehemalige britische Kronkolonie. Immer wieder kommt es zu Zusammenstößen zwischen Protestanten und der Polizei. Anzeichen dafür, dass die Proteste langsam nachlassen, gibt es nicht. Im Gegenteil: Nun sollen die Protestierer einen Generalstreik planen.
Hongkongs Wirtschaft ist wegen der schweren Unruhen zuletzt in die Rezession gerutscht. Im dritten Quartal gab es einen massiven Einbruch der Wirtschaftsleistung. In den Monaten Juli bis September sank das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 3,2 Prozent im Quartalsvergleich. Dies ist der stärkste konjunkturelle Einbruch seit zehn Jahren. Bereits im zweiten Quartal war Hongkongs Wirtschaft um 0,5 Prozent geschrumpft. In den Sommermonaten wurde die Wirtschaft in nahezu allen Bereichen belastet. Zweistellige Rückgänge gab es bei den Investitionen und den Importen. Die Ausfuhren sind mit 7,0 Prozent im Quartalsvergleich ebenfalls kräftig gesunken. Nur bei den Staatsausgaben gab es im Quartalsvergleich eine Zuwachs.
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