Hohe Preise für Düngemittel könnten Nahrungsmittelkrise nach sich ziehen
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
New York (Godmode-Trader.de) - Die steigenden Kosten für Düngemittel veranlassen Reisbauern in ganz Asien, den Einsatz von Düngemitteln einzuschränken. Von Indien bis Vietnam und den Philippinen haben sich die Preise für Pflanzennährstoffe, die für die Steigerung der Nahrungsmittelproduktion entscheidend sind, allein im letzten Jahr verdoppelt oder sogar verdreifacht.
Ein geringerer Düngemitteleinsatz kann aber eine geringere Ernte bedeuten. Das International Rice Research Institute erwartet, dass die Erträge in der kommenden Saison um 10 Prozent sinken könnten, was einem Verlust von 36 Mio. Tonnen Reis entspräche, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet. Davon könnten sich 500 Mio. Menschen ernähren. Die Auswirkungen könnten laut Experten noch weitaus gravierender sein, sollte sich der Krieg in der Ukraine in die Länge ziehen.
Die Preise für Düngemittel sind aufgrund von Versorgungsengpässen, Produktionsproblemen und in jüngster Zeit auch aufgrund des Krieges, der den Handel mit Russland, einem großen Lieferanten aller wichtigen Pflanzennährstoffe, unterbrochen hat, weltweit stark gestiegen. Der Anstieg der Kosten für Düngemittel droht die Lebensmittelpreise weiter anzuheizen, wenn die Landwirte Einsparungen vornehmen und die Ernteerträge darunter leiden. In diesem Fall dürften die globalen Versorgungsketten einen weiteren schweren Schlag erleiden.
Reisbauern sind besonders gefährdet. Im Gegensatz zu Weizen und Mais, deren Preise in die Höhe geschnellt sind, weil der Krieg einen der wichtigsten Anbauer der Welt bedroht, sind die Preise für Reis aufgrund der reichlichen Produktion und der vorhandenen Lagerbestände stabil geblieben. Das bedeutet, dass die Reisbauern mit überhöhten Kosten zu kämpfen haben, aber auch nicht mehr Geld für ihre Produkte erhalten.
Angesichts der Bedeutung von Reis als Grundnahrungsmittel für Hunderte von Millionen Menschen gewähren einige Länder Düngemittelsubventionen, um die Erträge von verbesserten Getreidesorten zu steigern, berichtet Bloomberg weiter. Indien, das in hohem Maße von Düngemittelimporten abhängig ist, werde etwa 20 Milliarden Dollar ausgeben, um die Landwirte vor den höheren Preisen zu schützen (gegenüber den im Februar veranschlagten 14 Milliarden Dollar). Das südasiatische Land ist der zweitgrößte Reisproduzent der Welt.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.