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13:17 Uhr, 27.06.2017

Hohe Ausfallwahrscheinlichkeit für Argentiniens 100 Jahre-Anleihe

Experten bescheinigen der neuen argentinischen Anleihe mit Laufzeit von 100 Jahren eine überdurchschnittlich hohe Ausfallwahrscheinlichkeit von mehr als 97 Prozent.

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    Kursstand: 0,0613 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Argentinien platzierte vor ca. einer Woche eine Staatsanleihe mit einer Laufzeit von 100 Jahren. Die Rendite des Ausgabevolumens von 2,75 Milliarden US-Dollar lag bei 7,9 Prozent. Nun bescheinigen Experten der neuen argentinischen Anleihe eine überdurchschnittlich hohe Ausfallwahrscheinlichkeit von mehr als 97 Prozent. Nach Berechnungen der Rentenfondsmanagerin Claudia Calich von der britischen Gesellschaft M&G, die die Frankfurter Allgemeine Zeitung veröffentlichte, betrüge die Ausfallwahrscheinlichkeit laut einem Standardmodell für Anleihebewertungen für eine argentinische Staatsanleihe mit 50 Jahren Laufzeit schon 97,6 Prozent. Umso mehr überrascht der Erfolg der neuen Anleihe.

Angesichts der Vorgeschichte Argentiniens bleibt das Papier ein Spekulationsobjekt, bei dem der den Kürzeren zieht, der sie als Letzter hält. In den vergangenen zwei Jahrhunderten war südamerikanische Volkswirtschaft im Durchschnitt mehr als jedes dritte Jahr zahlungsunfähig. Zuletzt hatte die Regierung von Cristina Fernandez de Kirchner den Zugang zum Kapitalmarkt vollständig verloren.

Die Analystin lobt zwar die Politik des neuen Präsidenten Mauricio Macri. Nach einem Rückgang der Wirtschaftsleistung im Übergangsjahr 2016 soll Argentiniens Wirtschaft 2017 um 2,7 Prozent wachsen, prognostizierte jüngst auch der Internationale Währungsfonds. Zuletzt hat die Ratingagentur S&P die positive ökonomische Entwicklung geadelt und das langfristige Rating für argentinische Staatspapiere von „B-“ auf „B“ heraufgesetzt. Doch die Inflation betrage noch immer mehr als 20 Prozent, so Calich. Das Staatsdefizit könne das Land nicht auf dem heimischen Kapitalmarkt finanzieren. Die Abhängigkeit von ausländischen Geldgebern bleibe hoch.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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