Hoffnungsschimmer aus China
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Peking (Godmode-Trader.de) - In China hat die Industrie im November wider Erwarten an Dynamik zugelegt. Zum ersten Mal seit drei Monaten ist sie gegenüber dem Vormonat sogar gewachsen, wie der staatliche Einkaufsmanagerindex für den Sektor (PMI) signalisiert. Dessen Wert stieg von 49,2 Punkten knapp über die Wachstumsschwelle von 50 Zählern auf 50,1. Die Produktions-Subkomponente stieg ebenfalls über 50 Punkte. Die Aufhellung wurde mit sinkenden Rohstoffpreisen und einer Lockerung der Stromrationierung begründet. Dies habe den Druck auf das Verarbeitende Gewerbe vermindert, hieß es.
Dennoch gibt es bei der Aufschlüsselung der PMI-Daten weiterhin Anzeichen für Versorgungsengpässe. Die Lieferzeiten verlängerten sich weiter, während die Unternehmen ihre Lagerbestände an Rohstoffen weiter abbauten, wenn auch etwas langsamer als im Oktober. Trotz der anhaltenden Angebotsknappheit schlagen sich die sinkenden Rohstoffpreise in niedrigeren Produktionspreisen nieder. Nachdem der Erzeugerpreisindex im PMI im Oktober ein Rekordhoch erreicht hatte, fiel er in diesem Monat drastisch auf ein 18-Monats-Tief von 48,9 Punkte zurück und deutet auf den ersten Rückgang der Erzeugerpreise seit über einem Jahr hin.
Es gibt auch Anzeichen für eine Belebung der Nachfrage - der Gesamtindex der Auftragseingänge und der Subindex der neuen Exportaufträge sind gestiegen. Allerdings liegen die beiden Werte nach wie vor unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten, was darauf hindeutet, dass immer noch mehr Unternehmen einen Rückgang der Auftragseingänge erwarten als einen Anstieg.
Der offizielle PMI für den Nicht-Verarbeitenden Sektor sank leicht von 52,4 auf 52,3. Dies war ausschließlich auf einen Rückgang des Dienstleistungsindex von 51,6 auf 51,1 Punkte zurückzuführen, da in China wieder strengere Restriktionen eingeführt wurden und die Verbraucher angesichts des erneuten Aufflammens des Virus vorsichtiger wurden. Der Index für das Baugewerbe stieg dagegen von 56,9 auf 59,1 Zähler, liegt aber immer noch unter seinem Fünfjahresdurchschnitt von 59,5 Punkten.
Der staatliche PMI-Wert hat große Staatsbetriebe im Blick. Das Wirtschaftsmagazin "Caixin" veröffentlicht am Mittwoch seinen Indikator, der sich auf kleinere und mittlere Industrieunternehmen aus dem Privatsektor konzentriert. Hier wird ein stabiler Wert von 50,6 Zählern erwartet.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.