Fundamentale Nachricht
16:00 Uhr, 06.10.2015

Hoffen auf die US-Notenbank

Erst Chinas Konjunkturschwäche, jetzt deutliche Anzeichen für eine Eintrübung der US-Konjunktur: Anleger in den US-Indizes rechnen mit einem vorläufigen Ausbleiben der Zinswende – wissen aber nicht recht wie es weitergeht.

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Die jüngste Zinssitzung in den USA hat den Status quo bestätigt, die jüngsten offiziellen Arbeitsmarktzahlen haben gezeigt, dass der konjunkturelle Aufschwung der USA auf wackligen Beinen steht. Heute veröffentlichte Einzelhandelsumsätze passen in das Bild: Sie sind um 1,6 Prozent zur Vorwoche zurückgegangen. Statt Zinserhöhungen erwarten die Anleger nun ein Offenhalten der Geldschleusen oder sogar eine Ausweitung der Zufuhr frischen Geldes.

Rohstoffe legen in Erwartung staatlich verordneter Konjunkturspritzen schon einmal zu. Die Ölpreise steigen: WTI legt um 1 Prozent auf 46,72 US-Dollar zu, Brent um 2,8 Prozent auf 50,70 US-Dollar. Eindrucksvoll auch die Erholung der Edelmetallpreise: Gold legt heute auf 1.146 US-Dollar (+0,94 Prozent) zu.

Auch die Investoren in den drei großen US-Aktienindizes rechnen mit dem frischen Geld der US-Notenbank, bleiben aber vorsichtig. In der ersten Stunde nach Handelsbeginn verbessert sich der Dow Jones um 0,12 Prozent auf 16.790 Punkte. Der S&P gibt zunächst um 0,12 Prozent auf 1.984 Punkte nach. Der Nasdaq 100 verliert um 0,29 Prozent auf 4.318 Punkte.

Defizit in der US-Handelsbilanz nimmt weiter zu

Das Defizit in der US-Handelsbilanz ist im August spürbar gestiegen. Der starke Dollar bremste einerseits die Nachfrage nach amerikanischen Produkten im Ausland, andererseits verbilligte er Importe. Im Resultat sanken die Exporte, während die Importe zulegten. Das Handelsbilanzdefizit stieg nach vorläufigen Berechnungen auf 48,33 Milliarden Dollar.

US-Einzelhandelsumsätze sinken

In den USA sind die Einzelhandelsumsätze laut Redbook in der Vorwoche um -1,6% zurückgegangen, nach -1,5% in der Woche zuvor.

EuGH: Safe-Harbor-Abkommen mit den USA ist rechtswidrig

Die höchste juristische Instanz der Europäischen Union hat am Dienstag das transatlantische Datenabkommen "Safe Harbor" für rechtswidrig erklärt. Im Rahmen des Abkommens übertragen etwa 4.500 Firmen die persönlichen Daten von Europäern in die USA. Der Europäische Gerichtshof hat entschieden, dass europäische Regierungen das 15 Jahre alte Abkommen eigenständig außer Kraft setzen können. Grund sei, dass Firmen wie Apple und Facebook die Datenschutzrechte von Europäern verletzten, indem sie ihre Daten einer willkürlichen Überwachung durch US-Behörden zugänglich machten.

US-Aktien: Bill Gross erwartet weiteren Kursrutsch

Der legendäre Anleiheinvestor Bill Gross rechnet nach dem schwachen US-Arbeitsmarktbericht vom vergangenen Freitag mit weiteren Kursverlusten am US-Aktienmarkt. Weitere negative Zahlen stünden bevor und es bestehe auf Sicht von sechs bis zwölf Monaten ein Abwärtspotenzial von weiteren 10 Prozent, sagte Gross laut Medienberichten.

Skyworks Solutions kauft für 2 Mrd. US-Dollar zu

Der US-Cloudanbieter Skyworks Solutions übernimmt PMC-Sierra für 2 Mrd US-Dollar in bar (10,50 US-Dollar) je Aktie.

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