Kommentar
15:59 Uhr, 24.01.2012

Hin- und hergerissen

Von CHRISTIAN SCHEID

Der Ölmarkt befindet sich im Spannungsfeld zwischen Konjunkturängsten und großen Sorgen vor einer Eskalation der Lage im Nahen Osten // Drei Zertifikate als passende Antwort auf diese prekäre Situation

Die Akteure an den Rohstoffmärkten erinnern sich sicherlich noch gut an das Jahr 2008: Unter dem Eindruck der Pleite von Lehman Brothers stürzte der Preis für ein Fass Öl der Nordseesorte Brent binnen weniger Monate von über 140 US-Dollar auf unter 40 US-Dollar je Barrel nach unten. Angesichts des dramatischen Preisverfalls verwundert es beim Blick auf die Kurstafel, dass sich der Ölpreis in der aktuellen Situation bei mehr als 110 US-Dollar je Barrel halten kann. Schließlich sind die Sorgen vor einer weltweiten Rezession als Folge der Euro-Schuldenkrise groß. Zudem sind die globalen Öllager derzeit gut gefüllt.

Eine Reihe von Faktoren hält den Ölpreis in dreistelligen Kursregionen. Ganz oben auf der Liste steht die angespannte Lage im Nahen Osten: Am 23. Januar wollen die EU-Außenminister über ein Ölembargo gegen den Iran beraten. Im Vorgriff darauf haben die europäischen Ölkonzerne bereits die Bestellungen im Iran deutlich gedrosselt. Auch die Amerikaner und Japaner sind mit im Boot. Sie wollen ebenfalls deutlich weniger Öl im Iran ordern. Die Befürchtungen der Experten: Sofern bei einem kompletten Embargo die Lieferungen nicht durch andere Staaten ausgeglichen werden können, dürfte es zu Engpässen in der weltweiten Ölversorgung kommen – mit entsprechend preistreibender Wirkung. Mit fünf Prozent der weltweiten Produktion ist der Iran der weltweit größte Produzent des schwarzen Schmierstoffs.

Auch beim Blick auf den Chart zeigt sich, dass sich Öl im Spannungsfeld zwischen konjunktureller Unsicherheit und politischen Konflikten bewegt: Brent tendiert seit fast einem Jahr unter großen Schwankungen seitwärts. Daran dürfte sich auch so schnell nichts ändern. Mutige Anleger können aus dieser Situation mittels eines Inline-Optionsscheins (ISIN DE000SG2KWY0) von der Société Générale Kapital schlagen. Bei dem Papier kommt es darauf an, dass Brent bis zum Laufzeitende im Juni 2012 stets innerhalb der Bandbreite 75 und 145 US-Dollar notiert. Dann ist eine stolze Rendite von 34,1 Prozent drin. Achtung: Wird auch nur eine der Barrieren berührt, verfällt der Schein wertlos. Wer sich dieser Risiken bewusst ist, kann auch zu einem Inliner (ISIN DE000SG2Q9R8) greifen, der mit den Barrieren 85 und 140 US-Dollar deutlich „enger“, aber auch ertragreicher ist: Bei diesem Schein beträgt die Maximalrendite üppige 83,5 Prozent.

Selbst wenn sich die Lage im Nahen Osten entspannt, steht dem Ölpreis kein Kurseinbruch bevor. Denn Analysten wie Eugen Weinberg von der Commerzbank erwarten, dass die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) bei einem dauerhaften Fall unter die Marke von 100 US-Dollar je Fass eingreifen und die Förderquoten kürzen wird. Hintergrund: Länder wie Saudi-Arabien sind zunehmend vom hohen Ölpreis abhängig, um ihren ausufernden Staatshaushalt zu finanzieren.

Mit 84,11 US-Dollar ist die Barriere beim Öl Bonus-Zertifikat 13 von der Raiffeisen Centrobank (RCB) (ISIN AT0000A0PL03) noch ein gutes Stück unter der magischen Marke angesiedelt. Mit dem währungsgesicherten Papier können Anleger zum Laufzeitende im Juni 2012 eine Bonusrendite von 11,6 Prozent erzielen, wenn der Brent-Kurs während der Laufzeit niemals die Barriere verletzt. Nach oben können Anleger mit dem Bonus-Zertifikat maximal bis zu einem Ölpreis von 139,39 US-Dollar je Fass partizipieren. Im Vergleich zu den Inlinern beinhaltet das Papier deutlich weniger Risiko.

Fazit: Das Brent Crude Oil Capped Bonus Zertifikat hat die Raiffeisen Centrobank im Juni vergangenen Jahres bereits in 13. Auflage begeben. Der Startwert betrug damals 120,16 US-Dollar je Fass der Sorte Brent. Ausgehend davon wurden der Bonuslevel bei 116 Prozent, die Barriere bei 70 Prozent festgelegt. In Zahlen ausgedrückt bedeutet das: Der Bonuslevel liegt bei 139,39 US-Dollar und die Barriere bei 84,11 US-Dollar. Sofern diese Marke während der Laufzeit weder berührt noch unterschritten wird, winkt den Inhabern des Bonuspapiers eine Rückzahlung von 116 Euro. Auf Basis des aktuellen Briefkurses entspricht das einer Rendite von 11,6 Prozent beziehungsweise 25,1 Prozent p.a. Falls die Barriere verletzt wird, wandelt sich das Papier in ein herkömmliches Partizipations-Zertifikat.

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