Hier wirken Zinssenkungen noch!
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Erwähnte Instrumente
- AUD/USD - WKN: A0E4TC - ISIN: XC000A0E4TC6 - Kurs: 0,7489 $ (FOREX)
Zuletzt tendierten Euro und Yen höher. Ganz besonders überraschend war die Yen-Aufwertung nach der Zinssenkung der japanischen Notenbank im Januar. Man hatte fast den Eindruck, dass die Zinssenkung selber Grund für die Yen Stärke war. Ähnlich verhielt es sich mit dem Euro im März. Die EZB kündigte ein Maßnahmenpaket von großer Tragweite an. Der Euro begann dennoch zu steigen.
In Währungsräumen, in denen es noch positive Zinsen gibt, ist das anders. Die australische Notenbank senkte heute die Zinsen mehr oder minder überraschend um 25 Basispunkte von 2 % auf 1,75 %. Die Zinsen stehen nun niedriger als zur Zeit der Finanzkrise und überhaupt so niedrig wie nie zuvor. Die australische Währung reagierte entsprechend heftig. Sie verlor gegenüber dem Dollar 2 %.
Der australische Dollar hatte gegenüber dem Dollar zwischen Jahresbeginn und Mitte April fast 15 % an Wert gewonnen. Das war der dortigen Notenbank wohl zu viel. Immerhin leidet Australien unter den gefallenen Rohstoffpreisen. Australien ist einer der größten Kohle-Produzenten und Förderer von Industriemetallen. Eine starke Währung kann das Land da eigentlich nicht gebrauchen.
Den Aktienmarkt hat die Zinssenkung ebenfalls beflügelt. Der Leitindex konnte 2 % zulegen. Wie nachhaltig das ist muss sich in den kommenden Tagen zeigen. Dem allgemeinen Markttrend kann sich Australien auch mit Zinssenkung auf Dauer nicht entziehen.
Das Beispiel Australien zeigt, dass man mit Zinspolitik durchaus noch etwas bewegen kann - zumindest, wenn man die Zinsen von einem positiven Wert senkt.
Dort, wo Zinsen bereits bei 0 % oder im negativen Bereich sind, machen Zinssenkungen keinen Sinn mehr. Sie wirken sogar kontraproduktiv und sorgen vollkommen kontraintuitiv für gegenteilige Effekte. Diese Effekte zeigen sich bei den Währungen und Banken. Bankkredite werden bei immer negativeren Zinsen nicht billiger, sondern ab einem bestimmten Punkt wieder teurer.
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