Kommentar
20:23 Uhr, 03.05.2016

Hier wirken Zinssenkungen noch!

In der Eurozone und in Japan sind die Zinsen so niedrig, dass jede weitere Senkungen nicht mehr viel bringt. Es gibt aber noch Ländern, in denen das anders ist.

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  • AUD/USD
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  • AUD/USD - WKN: A0E4TC - ISIN: XC000A0E4TC6 - Kurs: 0,7489 $ (FOREX)

Zuletzt tendierten Euro und Yen höher. Ganz besonders überraschend war die Yen-Aufwertung nach der Zinssenkung der japanischen Notenbank im Januar. Man hatte fast den Eindruck, dass die Zinssenkung selber Grund für die Yen Stärke war. Ähnlich verhielt es sich mit dem Euro im März. Die EZB kündigte ein Maßnahmenpaket von großer Tragweite an. Der Euro begann dennoch zu steigen.

In Währungsräumen, in denen es noch positive Zinsen gibt, ist das anders. Die australische Notenbank senkte heute die Zinsen mehr oder minder überraschend um 25 Basispunkte von 2 % auf 1,75 %. Die Zinsen stehen nun niedriger als zur Zeit der Finanzkrise und überhaupt so niedrig wie nie zuvor. Die australische Währung reagierte entsprechend heftig. Sie verlor gegenüber dem Dollar 2 %.

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Der australische Dollar hatte gegenüber dem Dollar zwischen Jahresbeginn und Mitte April fast 15 % an Wert gewonnen. Das war der dortigen Notenbank wohl zu viel. Immerhin leidet Australien unter den gefallenen Rohstoffpreisen. Australien ist einer der größten Kohle-Produzenten und Förderer von Industriemetallen. Eine starke Währung kann das Land da eigentlich nicht gebrauchen.

Den Aktienmarkt hat die Zinssenkung ebenfalls beflügelt. Der Leitindex konnte 2 % zulegen. Wie nachhaltig das ist muss sich in den kommenden Tagen zeigen. Dem allgemeinen Markttrend kann sich Australien auch mit Zinssenkung auf Dauer nicht entziehen.

Das Beispiel Australien zeigt, dass man mit Zinspolitik durchaus noch etwas bewegen kann - zumindest, wenn man die Zinsen von einem positiven Wert senkt.

Dort, wo Zinsen bereits bei 0 % oder im negativen Bereich sind, machen Zinssenkungen keinen Sinn mehr. Sie wirken sogar kontraproduktiv und sorgen vollkommen kontraintuitiv für gegenteilige Effekte. Diese Effekte zeigen sich bei den Währungen und Banken. Bankkredite werden bei immer negativeren Zinsen nicht billiger, sondern ab einem bestimmten Punkt wieder teurer.

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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