Herbstprognose: OECD sieht düstere Zeiten auf die Euro-Zone zukommen
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Paris (BoerseGo.de) – Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat ihre globale Wachstumsprognose nach unten korrigiert. Wie die Organisation am Montag im Paris mitteilte, liegt die Einschätzung für das laufende Jahr bei einem gesamten weltweiten Leistungszuwachs von 3,8 Prozent. Zuletzt war die OECD noch von einem globalen Wachstum von 4,2 Prozent ausgegangen. Vor sechs Monaten hatte sie noch mit 4,6 Prozent gerechnet.
Vor allem die Situation in der Eurozone sei kritisch, heißt es in der Herbstprognose der Organisation. Ohne präventive Maßnahmen drohe dem Währungsraum eine "tiefe Rezession", schreiben die Experten. Sowohl in diesem als auch im nächsten Quartal werde die Wirtschaftsleistung der 17 Staaten mit der Gemeinschaftswährung voraussichtlich schrumpfen. Erst ab dem zweiten Quartal 2012 sei wieder mit positiven Zahlen zu rechnen, so die OECD. Für das Gesamtjahr 2012 prognostizieren die OECD-Experten in der Eurozone ein geringes Wirtschaftswachstum von 0,2 Prozent.
In den Krisenstaaten der Eurozone soll die Lage weiterhin angespannt bleiben. Für Italien wird ein Rückgang des Bruttoinlandsproduktes (BIP) um 0,5 Prozent prognostiziert. Portugal muss sogar mit einem Minus von 3,2 Prozent rechnen. Die Schätzung für Griechenland liegt bei minus 3,0 Prozent. „Um die Ansteckungsgefahr in der Eurozone einzudämmen, muss der Europäische Rettungsfonds erheblich aufgestockt und die Europäische Zentralbank mit einbezogen werden“, forderte Chef-Volkswirt Pier Carlo Padoan. „Diese deutlich erhöhte Feuerkraft muss mit Reformen einhergehen, die fahrlässigem Verhalten entgegenwirken.“
Auch Deutschland dürfte die globale Konjunkturschwäche aufgrund seiner starken Exportabhängigkeit deutlich zu spüren bekommen, so die OECD. Im kommenden Jahr wird die deutsche Wirtschaft laut der Experten nur noch um 0,6 Prozent wachsen. Im vierten Quartal 2011 soll Deutschland bereits in eine "milde" Rezession geraten.
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