HELLOFRESH – Ist das schon Luxus?
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- HelloFresh SE - WKN: A16140 - ISIN: DE000A161408 - Kurs: 30,700 € (XETRA)
Sind die Kochboxen, die HelloFresh an Millionen von Privathaushalten täglich verschickt ein überflüssiges Luxusgut, an dem man in schlechten Zeiten spart oder handelt es sich gar um eine Art der Grundversorgung, auf die Menschen nicht verzichten werden? Da das Geschäftsmodell noch jung ist, hatte man mit dieser Fragestellung bislang noch nicht zu kämpfen, doch für die Aktie von HelloFresh wird es wichtig genau das baldmöglichst herauszufinden.
Bislang noch keine Bremsspuren beim Umsatzwachstum
Im ersten Quartal erzielte HelloFresh weiterhin hohe zweistellige Wachstumsraten beim Umsatz und konnte sich weitgehend von den Problemen der E-Commerce Unternehmen abkoppeln. Nicht abkoppeln konnte sich HelloFresh jedoch in Sachen Profitabilität. Seit mehreren Quartalen fallen die Gewinne überproportional ab und die Margen stehen unter Druck. Im ersten Quartal wurde trotz eines 33 % höheren Umsatzes ein EBIT-Rückgang von 66,5 % verbucht. Die EBIT-Marge sank deutlich von 9,3 % auf nur noch 2,3 %.
Das ist wohl der Hauptgrund, weshalb Anleger derzeit Zweifel an der Erfolgschance des Geschäftsmodells hegen. Alsterresearch zweifelte erst kürzlich daran, dass sich HelloFresh von einer sinkenden Konsumlaune dauerhaft wird abkoppeln können. Die Verbraucherstimmung und die Inflation sollten die Nachfrage deutlich sinken lassen und eine Gewinnwarnung stehe somit im Raum, so Alsterresearch. Dennoch bleiben die Analysten bullisch und empfehlen das Papier zum Kauf. Ein krasser Widerspruch.
HelloFresh sieht sich anders
Völlig anders ist die Wahrnehmung des Unternehmens hingegen von sich selbst. Man sieht sich durchaus als eine Art Grundversorger. Auch mit den Preisen im Supermarkt könne man gut mithalten. Man sei keine teure Alternative, sondern mindestens ebenso preiswert wie ein Einkauf im Supermarkt. Um steigende Preise einzelner Nahrungsmittel zu kompensieren, könne man beispielsweise Rezepturen anpassen oder weniger Fleisch beigeben. So könne man ein attraktives Preisniveau pro Mahlzeit beibehalten.
Fazit: Der Kursverlauf zeigt eines deutlich, der Markt glaubt den Versprechen von HelloFresh nicht. Es wird durchaus interessant, wenn das Unternehmen bald die Zahlen zum zweiten Quartal vorlegen wird. Das Geschäftsmodell steht nun auf der Probe. Der Autor hat sich bis dato noch nie eine Kochbox liefern lassen und besitzt daher keine praktischen Erfahrungswerte. Meine Haltung ist daher momentan auch weitgehend neutral und ich würde weitere Impulse zunächst abwarten wollen, bevor ich eine Entscheidung für oder gegen das Papier treffe. Sobald die Zahlen vorliegen, werde ich das Papier an dieser Stelle erneut aufgreifen.
Jahr | 2021 | 2022* | 2023e* |
Umsatz in Mrd. EUR | 5,99 | 7,59 | 8,79 |
Ergebnis je Aktie in EUR | 1,47 | 1,31 | 1,98 |
Gewinnwachstum | -10,88 % | 51,15 % | |
KGV | 21 | 23 | 16 |
KUV | 0,9 | 0,7 | 0,6 |
PEG | neg. | 0,3 | |
*e = erwartet, Berechnungen basieren bei US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten |
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