Fundamentale Nachricht
15:32 Uhr, 06.12.2021

Heißes Öl

Die Gefährlichkeit der Omikron-Corona-Variante, die sich über den gesamten Globus ausbreitet, wird darüber entscheiden, ob sich der rasante Anstieg des Palmölpreises bis ins Jahr 2022 fortsetzt, was sich auf die Preise von vielen Lebensmitteln und damit auch auf die allgemeinen Verbraucherkosten auswirken wird.

Kuala Lumpur (Godmode-Trader.de) - Palmöl ist das weltweit am stärksten konsumierte Pflanzenöl und in vielen verarbeiteten Lebensmittelprodukten enthalten.

Die rasante Preisrally auf den Speiseöl-Märkten ist im Wesentlichen von Palmöl angetrieben worden. Dies wiederum hat sich auch auf die allgemeinen Lebensmittelkosten ausgewirkt. Die Teuerung bei Palmöl resultiert im niedrigeren Angebot des weltweit zweitgrößten Produzentenland Malaysia, wo die Erzeuger mit einem ausgeprägten Arbeitskräftemangel konfrontiert sind. Gerade als das Land sich anschickte, die Beschränkungen für die Einreise von Wanderarbeitern zu lockern, um die Palmölproduktion wieder hochzufahren, tauchte der Omicron-Stamm auf und stellt die Branche nun vor neue Herausforderungen.

Führende Plantagenmanager warnen davor, dass weitere Schließungen die Ankunft von Arbeitskräften verzögern und die Palmölversorgung im kommenden Jahr einschränken werden, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet. Die börsennotierte FGV Holdings Bhd. vermittelt derzeit gut 70 Prozent der benötigten Arbeitskräfte auf den Plantagen und hofft, dass die erste Gruppe von 7.000 ausländischen Arbeitskräften bis zum Ende des ersten Quartals eintreffen wird. „Der Omicron-Ausbruch birgt das Risiko, dass sich der akute Arbeitskräftemangel im malaysischen Palmensektor nicht nur verlängert, sondern noch verschärft, wenn wichtige Länder wie Indonesien, Bangladesch und Indien auf die Verbotsliste gesetzt werden", erklärte Carl Bek-Nielsen, Chief Executive Director von United Plantations Bhd. gegenüber Bloomberg,

Malaysias Palmölproduktion könnte in diesem Jahr unter die Marke von 18 Mio. Tonnen fallen, so die Einschätzung einer Erzeugergemeinschaft, die 40 Prozent der Anbauflächen repräsentiert. Das wäre ein Rückgang von mindestens 6 Prozent gegenüber dem Vorjahr und das niedrigste Jahresvolumen seit 2016. Thomas Mielke, geschäftsführender Direktor von Oil World, hofft laut Bloomberg auf bessere Zeiten. Der angespannte Markt dürfte seinen Höhepunkt erreicht haben und könnte sich in den kommenden Monaten entspannen, wenn sich das Angebot erholt.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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