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12:33 Uhr, 13.10.2011

Hebelwirkung soll EFSF-Volumen verfünffachen

Brüssel (BoerseGo.de) – Laut einem Agenturbericht soll der Euro-Rettungsschirms ohne neue Staatsgarantien massiv ausgeweitet werden. Das Volumen könnte durch einen finanztechnischen „Hebel“ auf bis zu 2,5 Billionen Euro erhöht werden, sagten EU-Vertreter der Nachrichtenagentur AFP am Mittwochabend in Brüssel.

Das Modell sieht demnach vor, Inhaber von Schuldscheinen in kriselnden Ländern mit dem Rettungsschirm zu versichern und damit die Schlagkraft des EFSF unmittelbar zu erweitern. Der EFSF würde diesem Konzept zufolge einen Teil des Risikos absichern, falls ein Staat zahlungsunfähig werden sollte. Die Rede ist von 15 bis 20 Prozent. Der Fonds müsste also keine Bonds selber kaufen und könnte mit seinen Mitteln auf dem Markt für Staatsanleihen eine höhere Wirkung erzielen, weil er im Notfall immer nur einen Teil des Werts einer Anleihe garantiert.

EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso hatte bereits vor dem Europaparlament gefordert, die „Feuerkraft“ des EFSF zu erhöhen, ohne dass die Mitgliedstaaten mehr Geld beisteuern müssten als bisher. Bislang kann der Fonds 250 Milliarden Euro aus staatlichen Garantien zur Absicherung einsetzen. Diese Summe soll auf 440 Milliarden Euro erhöht werden, wenn als letztes Euro-Land die Slowakei dieser Ausweitung zugestimmt hat. Das OK aus Bratislawa wird für Freitag erwartet.

Nach Berichten der Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Vertreter der Euro-Staaten wird unterdessen in der Eurozone laut über eine höhere Beteiligung privater Gläubiger an der Griechenland-Rettung nachgedacht. Demnach solle den betroffenen Gläubigern ein Verlust von 30 bis 50 Prozent auf ihre griechischen Anleihen abverlangt werden. Bislang ist eine Beteiligung von 21 Prozent vereinbart. Der Beitrag zum Hilfspaket solle jedoch weiterhin auf freiwilliger Basis erfolgen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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