HAPAG-LLOYD - Aktie in rauer See unterwegs
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- Hapag-Lloyd AG - WKN: HLAG47 - ISIN: DE000HLAG475 - Kurs: 135,600 € (XETRA)
Der Umsatz stieg um 6,6 % auf 20,7 Mrd. USD, das operative Ergebnis (EBIT) lag bei 2,8 Mrd. USD. Wesentlicher Treiber war das gestiegene Transportvolumen, das sich um 4,7 % auf insgesamt 12,5 Mio. TEU erhöhte – insbesondere getragen von einer starken Nachfrage im pazifischen Raum. Die durchschnittlichen Frachtraten blieben stabil, konnten jedoch die gestiegenen Transport- und Terminalkosten, nicht zuletzt infolge der Umleitungen rund um das Rote Meer, nur teilweise kompensieren.
Gemini-Netzwerk als Basis für die Zukunft
Mit dem Start des im Februar 2025 eingeführten Gemini-Netzwerks, das gemeinsam mit Maersk betrieben wird, hat Hapag-Lloyd einen bedeutenden strategischen Schritt unternommen. Ziel ist eine Fahrplanzuverlässigkeit von 90 % – ein Wert, der deutlich über dem Branchendurchschnitt liegt. Der Einstieg in das neue Netzwerk verlief operativ vielversprechend, war jedoch auch mit Anlaufschwierigkeiten verbunden. Die Integration von rund 200 Schiffen in das neue System sowie umfangreiche Anpassungen in der Flottenstruktur führten zunächst zu einem spürbaren Anstieg der Betriebskosten. Das Management rechnet allerdings damit, dass diese Übergangskosten bis zum zweiten Quartal 2025 weitgehend abgebaut werden können.
Parallel dazu hat Hapag-Lloyd in den vergangenen Jahren massiv in die Modernisierung seiner Flotte investiert. Über 100 Schiffe wurden bislang technisch überholt, um die Energieeffizienz zu verbessern und Emissionen zu reduzieren. Diese Maßnahmen sind Teil der unternehmenseigenen Strategie 2030, mit der Hapag-Lloyd seine Position als global wettbewerbsfähiger und nachhaltiger Logistikanbieter stärken will.
Auch wenn das Gemini-Netzwerk bereits große Fortschritte gemacht hat, bleibt die vollständige Integration mit Blick auf Terminalprozesse und Streckenführung eine anspruchsvolle Aufgabe. Gleichzeitig bietet die Umstellung beträchtliches Potenzial – sowohl für die Servicequalität als auch für die Kostenstruktur. Sollte es gelingen, die Zuverlässigkeit dauerhaft auf dem angestrebten Niveau zu halten, ließen sich auch Vorteile bei der Kundengewinnung und der Vertragsgestaltung realisieren.
Quelle: Präsentation Hapag-Lloyd
Für das laufende Geschäftsjahr 2025 zeigt sich Hapag-Lloyd verhalten optimistisch. Das Transportvolumen soll – gestützt auf das erweiterte Netzwerk und zusätzliche Flottenkapazitäten – um rund 10 % steigen. Der Ausblick bleibt jedoch von Unsicherheiten geprägt: geopolitische Spannungen, mögliche Zollbarrieren und volatile Spotmärkte stellen weiterhin potenzielle Risiken dar. Langfristig setzt das Unternehmen auf den Ausbau seiner Terminalsparte, insbesondere durch Hanseatic Global Terminals, um sich unabhängiger vom zyklischen Linergeschäft aufzustellen und neue Wachstumsfelder zu erschließen.
Fazit: Für 2025 wird ein deutlicher Rückgang des Gewinns erwartet (siehe Grafik). Die Hapag-Lloyd-Aktie reagierte schwach auf die Zahlen. Kein Wunder. Der Gewinn pro Aktie bricht laut Analysten auf nur noch rund 5 EUR ein. Dennoch ist das Unternehmen krisenfest aufgestellt und dürfte auch in Zukunft gute Geschäfte machen. Die Dividende von 8,20 EUR ist nur kurzfristig eine Stütze. Derzeit scheint die Zeit für die Reederei-Aktien aber einfach noch nicht reif zu sein. Anleger bleiben bitte vorsichtig.
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