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14:18 Uhr, 27.08.2019

Handelsstreit: Trump macht Hoffnung, Chinesen mauern

China lehnt es bisher ab, zwei Telefongespräche mit den USA zu bestätigen, von denen Präsident Donald Trump behauptete, dass sie über das Wochenende stattgefunden hätten. Nur ein kleines Detail, oder will Trump Vertrauen mit Behauptungen ins Blaue hinein zurückgewinnen?

Washington/ Peking (Godmode-Trader.de) - US-Präsident Donald Trump hat am Montag behauptet, zwischen seinen Mitarbeitern und chinesischen Offiziellen habe es zuvor Telefonate gegeben, in den die Chinesen zum Ausdruck gebracht hätten, dass die eine Fortsetzung der Handelsgespräche wünschten. In Peking will man von diesen Kontakten aber nach wie vor nichts wissen. „Ich habe davon keine Kenntnis“, sagte der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Geng Shuang, am Dienstag bei einem Briefing vor Journalisten in Peking. „Bedauerlicherweise haben die USA angekündigt, neue Zölle auf chinesische Produkte zu erheben“. Ein solcher maximaler Druck schade beiden Seiten und sei nicht konstruktiv, sagte Geng lediglich.

Auch Hu Xijin, Chefredakteur der chinesischen Global Times, schrieb auf dem Kurznachrichtendienst Twitter, dass die Unterhändler beider Seiten in den letzten Tagen nicht miteinander telefoniert hätten und dass Trump die Bedeutung der Handelskontakte generell überbewerte. Die Nachrichtenagentur Bloomberg zitierte am Dienstag US-Finanzminister Steven Mnuchin mit den Worten: „Es gab Diskussionen, die hin und her gingen, lasst es uns einfach dabei belassen.

Am Montag erklärte Trump, dass die Aussichten für ein Abkommen mit China jetzt besser seien als je zuvor seit Beginn der Gespräche im vergangenen Jahr. Die Spannungen zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt haben sich in den letzten Tagen verschärft, nachdem beide Seiten neue Zölle auf die Einfuhren der anderen Seite angekündigt hatten, und Trump amerikanische Unternehmen dazu aufforderte, die Volksrepublik zu verlassen.

Der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Geng Shuang, wiederholte die Haltung seiner Regierung zu den Handelsgesprächen beim Briefing am Dienstag. „Wir hoffen, dass die USA Zurückhaltung üben, zur Vernunft zurückkehren und Bedingungen für unsere Konsultation schaffen können, die auf gegenseitiger Achtung, Gleichheit und gegenseitigem Nutzen basieren".

Chinas Verhandlungsführer, der Vizepremier Liu He, sagte am Montag, China sei „bereit, das Problem durch Konsultation und Zusammenarbeit in einer ruhigen und sachlichen Art und Weise zu lösen. Die chinesischen Medien sind aber nach wie vor auf Angriff geschaltet. Von der regierungsnahen chinesischen Zeitung People's Daily hieß es in einem Kommentar am Dienstag, dass die USA „die Entschlossenheit Chinas, entschieden zu vergelten, wenn Amerika mit höheren Zöllen daherkommt, nicht unterschätzen sollte“.

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  • wolp
    wolp

    Er lebt in seiner eigenen Welt...

    16:45 Uhr, 27.08.2019
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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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