Fundamentale Nachricht
13:56 Uhr, 30.04.2019

Handelsstreit belastet chinesische Wirtschaft weiterhin

Es sollte nicht der Fehler gemacht werden, den offiziellen PMIs zu viel Gewicht zu geben, da diese in der Vergangenheit falsche Signale gesetzt haben. Gleichwohl deuten die Indikatoren darauf hin, dass das zweite Quartal in Chinas Industrie schwächer anlief.

Peking (Godmode-Trader.de) - Die Stimmung in der chinesischen Industrie hat sich im April nicht weiter verbessert. Nachdem der offizielle PMI des verarbeitenden Gewerbes im März von 49,2 auf 50,5 Punkte gestiegen war, fiel der Wert im April schwächer als erwartet auf 50,1 Punkte zurück. Der Bloomberg-Median lag bei 50,5 Punkten. Auch der Einkaufsmanagerindex des Wirtschaftsmagazins „Caixin“ fiel nach Angaben vom Dienstag im April von 50,8 Punkten im Vormonat auf 50,2 Zähler zurück.

Experten hatten damit gerechnet, dass beide Indikatoren zumindest auf dem Niveau des Vormonats liegen werden. „Wir hatten einen Rückgang des Index erwartet, da der Anstieg im März zumindest teilweise saisonal zu sein schien“, kommentierte das Analysehaus Capital Economics. „Auch der Nachfrageimpuls aus dem Lageraufbau vor der Mehrwertsteuersenkung vom 1. April scheint sich im vergangenen Monat umgekehrt zu haben, wobei der Subindex für die Lagerbestände der Vormaterialien zurückging. Bei der Auslandsnachfrage gab es jedoch einige gute Nachrichten: Der Index der Exportaufträge stieg auf ein Achtmonatshoch“, konstatierten die Experten.

Der "Caixin"-Index, der kleine und private Unternehmen im Blick hat, liegt nun nur knapp über der kritischen Grenze von 50 Punkten. Der Subindex für den Dienstleistungssektor hat sich nach unten verschoben. Der stärkste Rückgang war jedoch beim Subindex für das Baugewerbe zu verzeichnen, was darauf hindeutet, dass die Infrastrukturausgaben an Fahrt verlieren könnten, wenn die Frontlast der fiskalischen Unterstützung nachlässt. „Allgemein zeigte Chinas Wirtschaft im April gute Widerstandsfähigkeit, stabilisierte sich aber auf einer schwächeren Grundlage und erreicht keinen Wendepunkt zum Besseren", sagte der Ökonom Zhong Zhengsheng.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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