Handelsdeal bald in trockenen Tüchern?
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Peking/ Washington (Godmode-Trader.de) - Das geplante Teil-Handelsabkommen zwischen den USA und China ist laut US-Handelsminister Wilbur Ross in greifbare Nähe gerückt. Er sagte im Gespräch mit Bloomberg TV. „Wir sind in guter Verfassung, wir machen gute Fortschritte, und es gibt keinen Grund, warum es nicht diesen Monat soweit sein könnte“. Er schränkte lediglich ein, dass eine weitere Verzögerung nach wie vor grundsätzlich möglich sei.
Auch der Wirtschaftsberater von US-Präsident Donald Trump, Larry Kudlow, äußerte sich am Freitag zuversichtlich. Mehrere Kapitel - zu Agrarprodukten, Finanzdienstleistungen und Währungsfragen - seien „praktisch fertig". An anderer Stelle gebe es große Fortschritte. „Die Gespräche laufen sehr gut", betonte Kudlow. Aus dem chinesischen Handelsministerium hieß es, beide Seiten hätten konstruktive Gespräche geführt und eine „Einigung auf Grundsätze" erreicht.
Am Samstag wiederholten chinesische Staatsmedien die wichtigsten Kernanforderungen Pekings, darunter die Abschaffung sämtlicher Strafzölle. „Für China ist die Abschaffung aller zusätzlichen Abgaben ein zentrales Anliegen. Dies hat sich nicht geändert und wird sich nie ändern; selbst wenn es einen Deal in der ersten Phase gibt, sollte diese zentrale Forderung weiterhin aufrechterhalten werden", schrieb der staatsnahe Blog Taoran Note.
Ein erster Deal würde dazu führen, dass China seine Einkäufe von Agrarprodukten aus den USA erhöht, seine Währung stabil hält und die Finanzdienstleistungsmärkte für amerikanische Unternehmen öffnet. Im Gegenzug verlangt Peking, dass die USA auf die für Mitte Dezember geplanten neuen Einfuhrsteuern verzichten.
Handelsminister Ross, der derzeit an einem regionalen Gipfel der Association of Southeast Asian Nations teilnimmt, äußerte sich gegenüber Bloomberg recht unverbindlich, ob die Trump-Administration die Dezember-Zollerhöhung aussetzen werde. Er betonte aber, dass die weiteren Phasen eines umfassenden Abkommens Gesetzänderungen seitens Chinas und einen entsprechenden Durchsetzungsmechanismus erfordern würden. Ohne solche Vorrichtungen sei „alles, was man vereinbart hat, das Papier nicht wert ist, auf dem es geschrieben steht".
Chinesische Unterhändler haben zuletzt Zweifel an einem umfassenden langfristigen Handelsabkommen mit den USA geäußert, unabhängig davon, ob das Abkommen der ersten Phase zustande kommt, berichtete Bloomberg letzte Woche. China erklärt seit Monaten, dass ein endgültiges Abkommen die Abschaffung aller Strafzölle beinhalten muss, und hat sich zugleich gegen Reformforderungen ausgesprochen, die den Machtgriff der Kommunistischen Partei gefährden könnten.
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