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15:45 Uhr, 11.09.2017

Härterer Brexit berechenbarer als weichere Lösung

Die Auswirkungen auf die Zahlungsbilanz Großbritanniens und damit auf britische Vermögenswerte sind Columbia Threadneedle Investments zufolge für den Fall eines härteren Brexit berechenbarer als für einen weicheren Brexit.

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  • Dow Jones
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    Kursstand: 21.797,79 Pkt (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Minneapolis (GodmodeTrader.de) - Ein härterer Brexit würde vermutlich zu einem Anstieg des Primäreinkommens und somit zu einer günstigeren Leistungsbilanz Großbritanniens führen, wie Maya Bhandari, Portfoliomanagerin im Bereich Multi-Asset, und Ben Rodriguez, Investment-Analyst im Bereich Multi-Asset bei Columbia Threadneedle Investments, in einem aktuellen Marktkommentarschreiben. Denn ein härterer Brexit dürfte nach Ansicht der Fondsgesellschaft wahrscheinlich mit einer schwächeren Währung und einem niedrigeren Leitzins in Verbindung gebracht werden.

Gleichzeitig könne ein harter Brexit eine Gefahr für die britische Kapitalbilanz und damit auch für die Zahlungsbilanz darstellen. Denn die Unsicherheit über die Geschäftsaussichten in Großbritannien könnten größer werden, so dass ausländische Direktinvestitionen zurückgingen und Abflüsse schnell Realität würden, heißt es weiter.

Bei einem weicheren Brexit könnten ein höherer Leitzins und eine stärkere Währung das Gegenteil bewirken, da ein Rückgang des Primäreinkommens das Leistungsbilanzdefizit erhöhe, schreiben Bhandari und Rodriguez. Es sei ungewiss, ob die Kapitalbilanz den möglichen Anstieg des Leistungsbilanzdefizits im Falle eines weichen Brexit nachhaltig ausgleichen könne, da niemand wisse, wie ein weicher Brexit aussehen könne.

„Sollten die Anleger die Nachhaltigkeit der Finanzierung des britischen Leistungsbilanzdefizits aufgrund mangelnder langfristiger Zuflüsse in der britischen Kapitalbilanz hinterfragen, würde dies die Nachfrage nach britischen Anlagen weiter schwächen“, so Bhandari und Rodriguez. „Ein Abzug von Anlegergeldern würde zu einem Anstieg der Anleiherenditen führen, und das britische Pfund würde beginnen, gegenüber anderen Währungen abzuwerten.“

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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