Hält die GOLD-Hausse weiter an?
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New York/ London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Es sind Zahlen, die für sich sprechen: Am Mittwoch hat der Goldpreis erstmals seit mehr als sechs Jahren wieder die Marke von 1.500 Dollar/Unze überwunden. Die Dynamik der Preisentwicklung ist fast einmalig und ähnelt dem Rekordanstieg im Jahr 2011. Seit Anfang Juni hat Gold rund 17 Prozent an Wert gewonnen. Auch in Euro gerechnet hat der Goldpreis in diesem Jahr schon 18 Prozent zugelegt. Goldpreis benötigte nur etwas mehr als zwei Monate, um die Spanne von 1.300 Dollar bis 1.500 Dollar zu überwinden. Bei dem Höhenflug im Jahr 2011 (nach der großen Finanzkrise) hatte es etwa sieben Monate gedauert, bis dieses Band durchbrochen war. „Gold ist auf dem Weg in neue Sphären", beschrieb Rohstoffexperte Daniel Briesemann von der Commerzbank die aktuelle Preisentwicklung.
Noch zu Jahresbeginn hat kaum ein Analystenhaus oder eine Bank eine Hausse im jetzigen Ausmaße auf dem Schirm gehabt. Der einsame Rufer in der Wüste war Jeffrey Currie von Goldman Sachs, der immerhin per Jahresende einen Preis von 1.425 US-Dollar (später 1.475 USD) prognostizierte, zu einer Zeit, als sich die Notiz rund 150 Dollar darunter bewegte.
Die Welt blickt auf das Gold. Seit Ende Mai reagiert der Goldpreis sehr sensibel auf Nachrichten aus dem globalen Handelskonflikt und steigt in immer luftigere Höhen. Warum aber springt die Edelmetall-Notierung gerade jetzt so stark an? Dass Gold als Krisenindikator fungiert, ist trotz seines klassischen Rufs wahrlich nicht die Regel. Als im Februar die Börsen in Turbulenzen gerieten, reagierte der Goldpreis nicht. Und schon mehrere Male in diesem Jahr, als die Lage im Nahen Osten und die Krise der USA mit dem Iran zu explodieren schien, und ein ungeregeltes Ausscheiden Großbritanniens aus der EU drohte, regte sich am Edelmetallmarkt kein Fünkchen. Was ist nun anders?
Zusätzlich zu den geopolitischen Krisen, wie etwa dem Handelskonflikt wird die starke Goldnachfrage mit sinkenden Zinsen erklärt. Hier sind die Realzinsen (Kapitalmarktzinsen minus Inflation) zu beachten. Sie sind gesunken, in vielen Ländern sind die nominalen Renditen der ebenfalls als „sichere Häfen“ geltenden Staatsanleihen inzwischen sogar negativ. So fiel der Marktzins der zehnjährigen Bundesanleihe am Mittwoch auf das Allzeittief von minus 0,61 Prozent. Die negativen Renditen machen Gold zu einer attraktiven Alternative unter den sicheren Anlagen.
Die Knappheit der sicheren Häfen könnte dazu führen, dass es mit den Goldpreisen noch eine Weile weiter nach oben geht - trotz der inzwischen schon vergleichsweise hohen Notierungen. Auch bleiben auch die Notenbanken als große Einkäufer am Ball und beleben die Nachfrage. Immer mehr Länder (vor allem China und Russland) wollen in ihren Devisenreserven Alternativen zum Dollar haben und setzen daher auf das wertbeständige Gold (s. auch: GOLD-Tagesausblick: Kurspotenzial noch nicht erschöpft).
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