Guter Einstiegszeitpunkt im Energiesektor
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New York (BoerseGo.de) - Mark Lacey und Jonathan Waghorn, Portfoliomanager der globalen Energieportfolios bei Investec Asset Management, kommen in einer aktuellen Marktanalyse zu dem Schluss, dass sich Anlegern jetzt ein guter Einstiegszeitpunkt im Energiesektor bietet. Hierfür sprächen nicht nur die Aussicht auf steigende M&A-Aktivitäten in der Branche sowie das Verhältnis zwischen den aktuellen Aktienkursen und den zugrundeliegenden Rohstoffpreisen. Nach Einschätzung der Energieexperten haben die aktuellen Bewertungen im globalen Öl- und Gassektor in einigen Fällen die Tiefs von März 2009 unterschritten, als Rohöl bei gerade einmal 35 US-Dollar je Barrel notierte. Das globale Energieangebot sei aber angesichts der Nachfrage weiterhin extrem knapp. „Wir sind nach wie vor der Ansicht, dass die Energiebranche massiv investieren muss, um ein Kapazitätspolster aufzubauen, denn sie hat lange Zeit zu wenig investiert. Dabei beschränkt sich der Investitionsbedarf nicht nur auf die Suche und Entwicklung neuer Ölfelder“, so Lacey.
Vielmehr müssten die Unternehmen auch Geld in die Hand nehmen, um bestehende und in weiten Teilen veraltete Anlagen zu ersetzen. Wenn diese Investitionen in den kommenden Monaten wegen unzureichender Mittel ins Stocken gerieten und viele große Projekte zurückgestellt würden, führe dies lediglich zu einer weiteren Angebotsverknappung in der Zukunft und damit zu einer weiteren Senkung der vorhandenen Kapazitäten.
Waghorn sieht die weltweite Ölnachfrage zweigeteilt: „Nach unserem Dafürhalten hängt der weltweite Rohölverbrauch vom Nachfragewachstum außerhalb der OECD ab, während die OECD-Nachfrage wegen der fortschreitenden Effizienzsteigerungen in den nächsten zehn Jahren vermutlich wenig bis gar nicht wächst“.
Berücksichtigt man dieses Nachfragewachstum sowie die sinkende Produktion in seit langem bestehenden Feldern etwa in der Nordsee, in Mexiko und Russland, sollte es nach Einschätzung der Manager schwierig werden, die Nachfrage ohne massive Investitionen in Upstream-Projekte zu decken. Daneben sollte auch der chinesische Wachstumstrend beim Ölkonsum die globale Ölnachfrage in den nächsten zehn Jahren wesentlich prägen. „Die USA sind mit etwa 18 Millionen Barrel pro Tag der größte Ölverbraucher und bleiben ein sehr wichtiger Faktor. Wenn der Rohölkonsum Chinas ab heute bis 2020 aber um durchschnittlich 7 Prozent pro Jahr wächst, könnte das Land die USA im Jahr 2022 durchaus an der Spitze ablösen“, schätzt Waghorn.
„Wir haben Ölpreisszenarien von 60, 80 und 100 US-Dollar je Barrel untersucht, um festzustellen, ob die aktuellen Aktienkurse Steigerungspotenzial bieten und ob die Unternehmensdividenden nachhaltig sein können“, so Waghorn. „Ein Vergleich der Unternehmensbewertungen in Zeiten deutlich niedrigerer Rohölpreise bestätigt uns in unserer Einschätzung, dass einige Ölfirmen jetzt außergewöhnlich günstig scheinen. Angesichts der soliden Bilanzen dieser Unternehmen gilt dies nur umso mehr. Das illustriert letztendlich die Nachhaltigkeit der von diesen Gesellschaften gezahlten Dividenden, während die Rendite zwischen sechs und neun Prozent liegt“, so Waghorn.
Bei einem langfristigen Ölpreis von 100 US-Dollar je Barrel errechnen Lacey und Waghorn anhand ihrer Bewertungsmodelle ein durchschnittliches Kurssteigerungspotenzial von etwa 95 Prozent für den britischen E&P-Sektor, von etwa 80 Prozent für die USA und von etwa 85 Prozent für kanadische Ölsandunternehmen.
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