Gute Gründe für europäische Aktien
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Frankfurt (BoerseGo.de) - Obwohl sich Anleger derzeit gegenüber europäischen Aktien noch zurückhaltend zeigen, sind die Aussichten für diese Anlageklasse so gut wie schon lange nicht, sagt Carsten Roemheld, Kapitalmarktstratege bei Fidelity. Immerhin konnten sich europäische Aktien in den ersten vier Wochen des aktuellen Jahres besser entwickeln als US-Titel. Im Jahr 2014 hatten europäische Aktien im Vergleich dazu gegenüber ihren US-Pendants noch das Nachsehen.
Für die Fidelity-Fondsmanager liegen die Gründe dafür klar auf der Hand. „Europäische Unternehmen erwirtschaften rund 20 Prozent ihrer Gewinne in den USA. Damit profitieren sie enorm vom wiedererstarkten Dollar. Unterstützend wirkt auch die gestiegene Liquidität in Europa, die zu einer besseren Verfügbarkeit von Bankkrediten sowie sinkenden Kreditkosten führt." Zwar hätten sich die vielen strukturellen Probleme durch die quantitativen Maßnahmen der Europäischen Zentralbank nicht in Luft aufgelöst, doch der konjunkturelle Ausblick Europas für 2015 habe sich verbessert. Roemheld zeigt sich optimistisch gestimmt und räumt europäischen Aktien ein „sehr großes Potenzial ein, um dieses Jahr positiv zu überraschen.“
Die Gründe, die laut Fidelity für europäische Aktien sprechen:
- Der günstige Euro: Er ist zum US-Dollar auf ein Elf-Jahres-Tief gefallen, was die sehr exportorientierte Wirtschaft der Eurozone unterstützt.
- Der niedrige Ölpreis: Für die Konsumenten wirkt der niedrige Ölpreis wie eine Steuersenkung. Für die Unternehmen bedeutet er niedrigere Kosten.
- Die günstigen Aktienbewertungen und Dividendenrenditen: Das Kurs-Gewinn-Verhältnis am US-Aktienmarkt liegt bei über 19 - in Europa nur 16,8. Hinzu kommt die Dividendenrendite europäischer Aktien: Sie liegt bei 3,3 Prozent und ist damit höher als im Rest der Welt.
- Die quantitativen Maßnahmen der EZB: Der Kauf von Anleihen in Höhe von 60 Milliarden Euro pro Monat ab März drückt weiter auf die Anleihezinsen. Damit wird die Nachfrage nach Aktien erhöht. Zudem dürfte auch die Kreditnachfrage von Unternehmen und privaten Haushalten steigen, was die Wirtschaft ankurbelt.
- Die fundamentalen Unternehmensdaten: Den europäischen Unternehmen geht es deutlich besser als ihren Heimatstaaten. Die Gewinne hiesiger Firmen liegen im Schnitt konstant über denen der Unternehmen weltweit. Zudem sind die Bilanzen der europäischen Unternehmen solide.
Allerdings seien nicht alle Aktien attraktiv, schränken die Fidelity-Experten ein. Trotz der aktuell günstigen Rahmenbedingungen bleibe die Einzeltitelauswahl entscheidend. So seien derzeit Qualitätsaktien attraktiver bewertet als Value-Titel.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.