Günstige globale Wachstumsaussichten trotz latenter Gefahren
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Frankfurt (BoerseGo.de) - Der Internationale Währungsfonds (IWF) als auch die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) haben zuletzt mit ähnlichen Gründen festgestellt, dass sich die größten Volkswirtschaften der Welt (ohne Japan) offenbar schneller erholen werden als noch Anfang des Jahres prognostiziert. Darauf weist das Global Fixed Income Team von der Investmentgesellschaft Franklin Templeton unter Leitung von Michael Hasenstab in der aktuellen Ausgabe von Globale Märkte im Fokus hin. Demnach habe der globale Aufschwung „an Kraft gewonnen“ und das Wachstum sollte 2011 und 2012 jeweils 4,5 Prozent betragen. Die internationalen Organisationen schreiben die positive Entwicklung vor allem verstärkten Investitionen im privaten Sektor und auflebendem Handel zu.
Doch die Analysen enthielten auch Warnungen und Anregungen, schreiben die Investmentexperten. So hob der IWF-Bericht die großen gesellschaftlichen Sorgen um hohe Arbeitslosigkeit und Rohstoffpreise hervor und ebenso die unverändert ausgeprägten globalen Nachfrageungleichgewichte. Länder mit hohen Außenhandelsüberschüssen wie Japan und China hätten beim mittelfristigen Ausgleich der Nachfrage wenig Fortschritte gemacht und sind weiterhin zu stark vom Export abhängig, merkte etwa der IWF an. Obwohl sich die Finanzmarktbedingungen weltweit weiter verbessert haben, bleiben sie nach Aussage des IWF nach wie vor ungewöhnlich anfällig. „Wir pflichten dem insgesamt zuversichtlichen Tenor der Berichte von IWF und OECD bei, meint das Franklin Templeton Team. „Wie diese beiden Organisationen gehen auch wir davon aus, dass der globale Erholungskurs klarer vorgezeichnet scheint als noch vor sechs Monaten“.
Länder ohne große Schuldenüberhänge im privaten und öffentlichen Sektor erholten sich rascher als stärker schuldenbelastete. Neben Schwellenmärkten seien es daher Länder mit höheren Wachstumsraten wie Australien, Schweden und Norwegen, die ihre Währungspolitik bereits zügiger normalisierten als das europäischen Kernland, die USA und Japan. „Wie der IWF achten wir besonders auf die Gefahr, dass Länder hinter der Kurve zurückbleiben könnten – also ihre Währungspolitik nicht rechtzeitig anpassen, um eine konjunkturelle Überhitzung abzuwehren“, so die Experten.
Laut dem „World Economic Outlook“ des IWF müssen die Industrieländer bei ihren öffentlichen Ausgaben mittelfristig einen nachhaltigen Kurs einschlagen durch die Umsetzung von Plänen zur Haushaltskonsolidierung und zur Reform von Ansprüchen. Angesichts des Potenzials der USA zur Destabilisierung der globalen Rentenmärkte ist der Reformbedarf laut IWF dort besonders akut.
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