Nachricht
08:31 Uhr, 18.09.2024

Grüne beharren auf Verbleib der Intel-Milliarden im Klimafonds

DJ POLITIK-BLOG/Grüne beharren auf Verbleib der Intel-Milliarden im Klimafonds

Die Übersicht in Kurzmeldungen zu Entwicklungen, Ergebnissen und Einschätzungen rund um die bundesdeutsche Politik:

Grüne beharren auf Verbleib der Intel-Milliarden im Klimafonds

Die Grünen beharren darauf, die frei werdenden Subventionsmittel für den Bau der Intel-Chipfabrik in Magdeburg im Klima- und Transformationsfonfs (KTF) zu belassen. "Es geht für 2025 um 4 Milliarden Euro, die nun im Klima- und Transformationsfonds frei werden. Das Geld kommt aus den Einnahmen der CO2-Bepreisung national und europäisch. Es ist folgerichtig und sinnvoll, dass diese Einnahmen auch zur Finanzierung von Klimaschutz und Transformation genutzt werden", sagte Grünen-Fraktionsvize Andreas Audretsch der Rheinischen Post. FDP-Chef und Bundesfinanzminister Christian Lindner will die Mittel dagegen nutzen, um Löcher im Bundeshaushalt 2025 zu stopfen. Allerdings sind auch im KTF längst nicht alle geplanten Ausgaben gedeckt. Auch dort droht ein Milliardendefizit.

Merz äußert sich negativ zu Koalition mit Grünen

Der designierte Unions-Kanzlerkandidat, CDU-Chef Friedrich Merz, sieht eine Koalition mit den Grünen aus heutiger Sicht negativ. Es gebe aktuell keine andere Partei der politischen Mitte, die so eine ständige Bevormundung und Regulierungswut an den Tag lege wie die Grünen, erklärte der CDU-Vorsitzende in der ARD nach deren Angaben. Sollte sich das ändern, werde sich auch die Sicht auf eine Zusammenarbeit ändern. Auf Landesebene sei das gemeinsame Regieren mit den Grünen "viel geräuschloser" als auf Bundesebene. CSU-Chef Markus Söder hatte zuvor eine mögliche Koalition mit den Grünen vehement ausgeschlossen. Merz betonte, dass die Union nicht mit einem Koalitionsversprechen in die Wahl gehen werde. Mit Blick auf die FDP sagte er, dass die Zukunft der Partei mit ihrem Verbleib in der Ampel zusammenhänge. "Bleibt sie drin, ist sie meines Erachtens nicht mehr im nächsten Bundestag vertreten. Geht sie raus, hat sie vielleicht eine Chance."

Linnemann: Union wollte Überraschungseffekt mit Merz-Nominierung

Die Bekanntgabe der Kanzlerkandidatur von Friedrich Merz (CDU) hat die Union genau geplant. "Wir wollten einfach einen Überraschungseffekt haben", sagte Generalsekretär Carsten Linnemann in der ARD-Talksendung "Maischberger". Den Zeitpunkt hätten CDU und CSU genau abgestimmt: "Wenn wir das nach der Brandenburg-Wahl gemacht hätten, wäre das erwartbar gewesen", sagte der CDU-Generalsekretär. "Und wir wollten einen Überraschungseffekt, Geschlossenheit zu zeigen." Inhaltlich betonte Linnemann, der mit Grünen-Chef Omid Nouripour diskutierte, vor allem die Differenzen zwischen Union und Grünen. "Es gibt keine Partei im demokratischen Spektrum, die im Augenblick bei unseren Wählerinnen und Wählern und bei unseren Mitgliedern eine solche Aversion auslöst wie die Partei der Grünen", sagte der CDU-Generalsekretär. Ein mögliche Koalition völlig ausschließen wollte Linnemann nicht: "Wenn die Grünen sich ändern, kann sich auch das noch einmal ändern."

Kontakt zur Redaktion: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/ank/hab

Copyright (c) 2024 Dow Jones & Company, Inc.