Fundamentale Nachricht
21:13 Uhr, 14.06.2015

Griechenland-Verhandlungen abgebrochen

Bei den Verhandlungen in Brüssel konnte keine Einigung zwischen Griechenland und seinen Gläubigern erzielt werden. Kommt jetzt der Grexit?

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Die Verhandlungen in Brüssel zwischen Griechenland und seinen Gläubigern sind vorerst gescheitert. Der Vermittlungsversuch von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker sei ohne Ergebnis beendet worden, teilte die Kommission mit. Es habe zwar Fortschritte gegeben, letztlich habe man sich aber nicht einigen können. Die Gespräche am Sonntag dauerten offenbar nur noch 45 Minuten, dann war das Scheitern bereits klar. Laut EU-Kommission müsste nun die Euro-Gruppe die Gespräche weiterführen. Die Euro-Finanzminister treffen sich das nächste Mal am Donnerstag.

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker ist laut Mitteilung weiter davon überzeugt, "dass mit verstärkten Reformanstrengungen auf der griechischen Seite und politischem Willen auf allen Seiten eine Lösung bis Monatsende gefunden werden kann." Zuvor hatte Juncker die Gespräche am Wochenende allerdings bereits als "letzte Chance" bezeichnet.

Hinter vorgehaltener Hand ist außerdem zu hören, dass auf Seite der Gläubiger kaum noch eine rechtzeitige Einigung erwartet wird, um noch vor dem Auslaufen des zweiten Hilfspakets Ende des Monats eine Auszahlung der restlichen Hilfsgelder zu ermöglichen. Damit dürfte eine Staatspleite Griechenlands und möglicherweise auch ein Euro-Austritt kaum noch zu verhindern sein.

Nach Angaben der EU-Kommission waren zuletzt noch Einsparungen in Höhe von jährlich zwei Milliarden Euro zwischen Gläubigern und griechischer Regierung umstritten. Die Vorschläge der griechischen Regierung seien außerdem unvollständig gewesen, hieß es.

Auch Bundeswirtschaftsminister und Vize-Kanzler Sigmar Gabriel (SPD) deutet inzwischen offen einen Grexit an: „Die Spieltheoretiker der griechischen Regierung sind gerade dabei, die Zukunft ihres Landes zu verzocken", sagte der SPD-Chef der "Bild"-Zeitung (Montagsausgabe). "Aber nicht nur die Zeit wird knapp, sondern überall in Europa auch die Geduld. Überall in Europa wächst die Stimmung ES REICHT!“, sagte Gabriel in ungewohnter Offenheit.

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  • moneymaker22
    moneymaker22

    das Spiel wird wie immer bis zur letzen Minute ausgereizt

    07:05 Uhr, 15.06.2015
  • Harald Weygand
    Harald Weygand Head of Trading

    Wir erleben einen weiteren Teil europäischer Geschichte, in einigen Tagen wissen wir endlich bescheid.

    Es macht keinen Sinn sich aufzuregen. Es gilt zu versuchen, emotional Abstand zu halten und das Geschehen fortlaufend rational zu bewerten. Die Welt wird sich weiterdrehen, die Menschheit wird daran nicht zugrunde gehen, es wird eine Lösung geben.

    Dieser Varoufakis macht mir bißchen Sorgen. Dieses theatralische, pathetische Auftreten. Vielleicht versteige ich mich ein klein wenig, aber ich befürchte, dass er eine histrionische Neurose (hysterische Neurose) hat.

    "Die histrionische Persönlichkeitsstörung (HPS) ist gekennzeichnet durch egozentrisches und theatralisches Verhalten ... Das Störungsbild ist gekennzeichnet durch eine übertriebene Emotionalität und ein übermäßiges Bedürfnis nach Aufmerksamkeit, Bestätigung, Anerkennung und Lob. Fallschilderungen beschreiben die oberflächlich anmutende Präsentation von Gefühlen im Kontakt, verbunden mit unerwarteten und spontanen Wechseln, die für Gesprächspartner nur schwer nachvollziehbar sind und zudem mit einer geringen Frustrationstoleranz, ausgerichtet auf unmittelbare Bedürfnisbefriedigung, einhergehen. „Bereits geringfügige Anlässe führen zu extrem anmutenden Gefühlsveränderungen, die ihrerseits eine Veränderung des affektiven Erlebens, kognitiven Urteilens und Handelns anderer in der Situation mitbewirken ...

    Die Person fühlt sich unwohl in Situationen, in denen sie nicht im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit steht; die Interaktion mit anderen Personen ist oft durch ein unangemessen sexuell-verführerisches oder provokantes Verhalten charakterisiert; sie zeigt rasch wechselnden und oberflächlichen Gefühlsausdruck; setzt regelmäßig ihre körperliche Erscheinung ein, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken; hat einen übertrieben impressionistischen, wenig detaillierten Sprachstil; zeigt Selbstdramatisierung, Theatralik und übertriebenen Gefühlsausdruck; ist suggestibel, das heißt leicht beeinflussbar durch andere Personen oder Umstände, und fasst Beziehungen enger auf, als sie tatsächlich sind ... ---->>>> Das Problem ist, dass solche Persönlichkeiten eben sehr egozentrisch sind. Er meint, er hat recht. Damit beurteilt er möglicherweise die Situation so, dass ér das Recht habe, einen Grexit zu befürworten. Tsipras trat zuletzt immer mit ihm zusammen auf. Er scheint nach wie vor große Stücke auf ihn zu halten.

    23:26 Uhr, 14.06.2015
    2 Antworten anzeigen
  • Kasnapoff
    Kasnapoff

    High Noon zwischen Athen und der EU. 63 Jahre nach dem Hollywood Original beherrscht das griechische Drama die Titelseiten. Ob allerdings 4 Oscar angebracht sind, wie seinerzeit für den Streifen von Regisseur Fred Zinnemann, darf bezweifelt werden. Einen Platz in den Geschichtsbüchern Europas haben sich die Protagonisten allerdings jetzt schon gesichert. Erst in der Rückschau werden wir wissen, ob ein Grexit der Befreiungsschlag oder der Gnadenstoß für die Eurozone war.

    21:58 Uhr, 14.06.2015
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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