Nachricht
10:26 Uhr, 24.05.2011

Griechenland hofft mit neuen Sparprogrammen auf weitere Milliardenhilfen

Athen/ Brüssel (BoerseGo.de) – Ist bald Land unter in Hellas? Sollte das kurz vor der Insolvenz stehende Griechenland nicht demnächst eine weitere Milliardenhilfe von EU und Internationalem Währungsfonds (IWF) überwiesen bekommen, droht den Südosteuropäern der Totalausfall. Andernfalls könne sein Land den Verpflichtungen nicht nachkommen, sagte der griechische Finanzminister Giorgos Papaconstantinou am Montag im TV. "Wenn das Geld bis Ende Juli nicht kommt, dann müssen wir die Rollläden dicht machen und die Regierung wird nicht mehr zahlen können", so Papakonstantinou. Der IWF habe gegenüber der Regierung klargemacht, dass die Hilfe nur ausgezahlt werde, wenn EU-Gelder für das kommende Jahr garantiert seien.

Unterdessen hat die griechische Regierung mehr Anstrengungen zugesagt, um an die internationalen Rettungsgelder zu gelangen. Die Regierung habe ein Sparprogramm im Volumen von sechs Milliarden Euro beschlossen, um das Haushaltsdefizit 2011 auf die vereinbarten 7,5 Prozent zu drücken, sagte ein Regierungssprecher am Montag. Bis Ende 2015 sollen weitere 22 Milliarden Euro eingespart werden. Zudem sollten zügig Anteile an Staatsunternehmen verkauft werden.

Zu dem Tafelsilber-Firmen, von denen der griechische Staat Anteile verkaufen wolle, zählten die OTE Telecom - an der die Deutsche Telekom 30 Prozent hält -, die TT Hellenic Postbank und die Häfen Pireaus und Thessaloniki. In einer zweiten Phase sollen dann Versorger veräußert werden. Dies wären Public Power Corp. (PPC), und Athens Water. Das Gesamtvolumen der Veräußerungen soll 50 Milliarden Euro bis zum Jahr 2015 betragen.

Der griechische Regierungschef Giorgos Papandreou wollte an diesem Dienstag die Vorsitzenden von Oppositionsparteien treffen und sie um ihre Einwilligung bitten, das neue Sparpaket zu genehmigen. Eine zwingende Voraussetzung, damit Athen auf eine neue Finanz-Tranche von EU und IWF hoffen kann.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

Mehr Experten