Fundamentale Nachricht
10:26 Uhr, 07.04.2015

Griechenland fordert 278,7 Milliarden Euro von Deutschland

Der griechische Staat hat erstmals seine Reparationsforderungen gegenüber Deutschland exakt beziffert. 278,7 Milliarden Euro soll Deutschland als Wiedergutmachung für die Verbrechen während des Zweiten Weltkriegs zahlen.

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Griechenland fordert als Wiedergutmachung für die nationalsozialistische Besetzung des Landes und die Verbrechen der Nazis 278,7 Milliarden Euro. Diese Summe hat ein von der Regierung eingesetzter Parlamentsausschuss vorläufig berechnet, wie der stellvertretende Finanzminister Dimitris Mardas im griechischen Parlament sagte. Die Summe umfasst neben Entschädigungszahlungen auch die Erstattung eines Zwangskredits der griechischen Notenbank an den deutschen Staat während des Dritten Reiches.

Eine umfangreiche griechische Studie hatte die offenen Reparationsforderungen Griechenlands an Deutschland zuvor auf 269 bis 332 Milliarden Euro geschätzt.

Die Bundesregierung sieht keine rechtliche Grundlage für Reparationsforderungen mehr. Mit dem Zwei-Plus-Vier-Vertrag zur deutschen Wiedervereinigung sei das Thema geklärt worden, heißt es von deutsche Seite.

Nach dem Krieg leisteten die drei westlichen Besatzungszonen und ab 1949 die Bundesrepublik bereits erhebliche Zahlungen an die während des Zweiten Weltkriegs geschädigten Staaten. Bei der Londoner Schuldenkonferenz 1952/1953 wurde dann vereinbart, dass alle weiteren Reparationsforderungen erst beim Abschluss eines Friedensvertrags ausgehandelt würden.

Statt eines Friedensvertrags wurde 1990 im Vorfeld der Wiedervereinigung allerdings der Zwei-Plus-Vier-Vertrag zwischen den Siegermächten des Zweiten Weltkriegs und den damals noch zwei deutschen Staaten geschlossen. Der Begriff "Friedensvertrag" wurde im Zwei-Plus-Vier-Vertrag bewusst nicht verwendet, um die Frage möglicher Reparationsforderungen von Ländern wie Griechenland zu umgehen.

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7 Kommentare

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    Sehr gut. Her mit der Kohle :-) *Späßle*

    19:48 Uhr, 07.04. 2015
  • Chronos
    Chronos

    Ich hielt das seitens der Griechen auch für erst für Folklore.

    Das von Löwe30 klingt radikal, dürfte aber rein juristisch zustimmen.

    Demnach endet das erst 2099, bis dahin sind weiterhin US-Nato Basen zu finanzieren und bis dahin dürften alle Kriegsverletzten, Maikäfer und Vertriebenen verstorben sein.

    Ich schätze mal unqualifiziert das Durchschnittsalter des BdV auf 85+

    Ich frage mich nur was es den Griechen bringt, ist doch eine reine Verzögerungstaktik, oder soll es eine zukünftige Ausrede sein für Zahlungsausfall?

    Ein rein politisches Possenspiel, disqualifiziert sie für Europa und für mich als Urlaubsland.

    Innenpolitisch interessant, bringt sicher wieder einige Radikale an´s Tageslicht.

    17:46 Uhr, 07.04. 2015
    1 Antwort anzeigen
  • Löwe30
    Löwe30

    Auf die Forderungen der griechischen Regierung nach Reparationszahlungen ist folgendes zu Antworten:

    Die Bundesrepublik ist kein souveräner Staat, denn es gelten noch immer gewisse Rechte der Alliierten. So trägt der Bund die Aufwendungen für Besatzungskosten und die sonstigen inneren und äußeren Kriegsfolgelasten. Darüber hinaus gilt, dass laut einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts aus dem Jahre 1973 das Deutsche Reich nicht untergegangen ist, sondern es besteht fort, ist aber derzeit nicht handlungsfähig. Die Bundesrepublik ist nicht der Nachfolger des Dritten Reiches. (vgl zB BVerfG, 1956-08-17, 1 BvB 2/51, BVerfGE 5, 85 <126>)

    Sollte die Bundesregierung jetzt auf die Forderung aus Griechenland eingeht, leistet sie im Vorfeld eines Friedensvertrages Zahlungen, zu denen sie 1. nicht berechtigt ist und 2. vermutlich nochmals Reparatiosns-Zahlungen leisten müssen, wenn es zu Friedensverhandlungen kommen sollte. Dies wäre auch einen Präzedenzfall für alle anderen 49 Feindstaaten des Deutschen Reiches, die dann ebenfalls Forderungen stellen werden.

    15:00 Uhr, 07.04. 2015
  • TomCat
    TomCat

    Wir verdoppeln das, was Italien bezahlt, dann stimmts.

    11:23 Uhr, 07.04. 2015
  • bembes
    bembes

    Ich bin zwar zu jung, wenn ich mich recht erinnere sind die Deutschen nur den Italienern zu Hilfe gekommen. Sollen doch diese zahlen !!

    10:59 Uhr, 07.04. 2015
  • Rolli1001
    Rolli1001

    Da ist doch noch ein Kredit offen, Gläubiger der Bayerischen Staat ( Hilfskredit des Bayern Königs) den sollten die Griechen erstmal tilgen.

    10:56 Uhr, 07.04. 2015

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Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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