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12:04 Uhr, 10.05.2013

Griechenland: Erste Fortschritte bei der Haushaltskonsolidierung

Athen (BoerseGo.de) - In Griechenland zeigen sich erste Anzeichen einer Aufhellung: Das Land kommt offenbar bei der Sanierung seines Staatshaushalts voran. Der Fehlbetrag ist im Zeitraum Januar bis April auf 330 Millionen Euro zurückgegangen, wie das Finanzministerium am Freitag in Athen mitteilte. Im gleichen Jahreszeitraum zuvor lag das Defizit noch bei 1,7 Milliarden Euro. In den Daten ist aber nur der Haushalt der Zentralregierung berücksichtigt, die Zahlen der Sozialversicherung und der Kommunen fehlen.

Nach Prognose der EU-Kommission soll das Defizit im kommenden Jahr wieder unter den erlaubten drei Prozent gedrückt werden. Etwa 80 Prozent des Geldes gehen für den Schuldendienst an die Banken, damit die Insolvenz Griechenlands verhindert wird. Griechenland muss seine Schulden vor allem bei den öffentlichen Gläubigern – der EZB und dem IWF begleichen. Bis 2022 soll die Schuldenquote unter 110 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) zurückgehen. Die euopäische Statistikbehörde Eurostat schätzt, dass das Mittelmeerland bis Ende des Jahres eine Quote von 160 Prozent erreicht haben wird.

Am kommenden Montag treten die Euro-Finanzminister in Brüssel zusammen, um über die Freigabe weiterer 7,5 Milliarden an Hilfskrediten für das Land zu entscheiden. Bislang hat Griechenland 173 Milliarden Euro Hilfsgeldern erhalten.

An anderer Stelle wird die Regierung in Athen aber nicht Herr der Lage. In Griechenland waren noch nie so viele Jugendliche arbeitslos wie zu Anfang dieses Jahres. Die Arbeitslosenquote bei den 15- bis 24-Jährigen stieg im Februar auf 64 Prozent, wie das Statistikamt diese Woche bekannt gab. Im Januar lag sie noch bei 59 Prozent und im März 2012 bei 54 Prozent.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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