Griechenland: Das nächste Hilfspaket erscheint immer wahrscheinlicher
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Berlin/ Hannover (BoerseGo.de) – Anscheinend reduzieren sich die Hindernisse für ein weiteres Rettungspaket für das vor dem Kollaps stehende Griechenland. Die Bundesregierung will offenbar einer zweiten Hilfszahlung nicht mehr länger im Weg stehen. Wie das Wall Street Journal in seiner Online-Ausgabe unter Berufung auf Insiderquellen am Dienstag berichtet, würde Deutschland sich bereit erklären, auch ohne Beteiligung privater Gläubiger Griechenland mehr Geld zu leihen. Im Laufe des Jahres soll eine umfassende Vereinbarung geschlossen werden, die auch eine Umstrukturierung griechischer Staatsanleihen umfasst, heißt es in dem Bericht. Bislang hatte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) stets auch eine freiwillige Beteiligung privater Gläubiger eingefordert.
Offiziell will sich das Bundesfinanzministerium zu dem Pressebericht nicht äußern. Die Regierung werde zunächst das Ergebnis des Prüfberichts des Internationalen Währungsfonds (IWF), der Europäischen Zentralbank (EZB) und der EU-Kommission zu Griechenland abwarten, hieß es aus Berlin. Die Troika prüft derzeit, ob Griechenland die Bedingungen für die Auszahlung der nächsten Kredittranche aus dem im vergangenen Jahr beschlossenen Rettungspaket erfüllt. Griechenland braucht dringend frisches Geld, sonst droht der Zahlungsausfall. Im Juli muss eine Finanzierungslücke von 13,4 Milliarden Euro geschlossen werden. Die nächste Tranche von Hilfskrediten beläuft sich auf 12 Milliarden Euro.
Bundesfinanzminister Schäuble hat am Montag unterdessen erneut öffentlich zum Ausdruck gebracht, wie ernst die Lage durch die Griechenland-Krise aus seiner Sicht für die Währungsunion ist: "Wenn die Bedingungen erfüllt sind, können wir ein ergänzendes Programm verabreden. Dann kann es gehen. Werden sie von den Griechen nicht erfüllt, machen wir die Erfahrung demnächst, was mit einer Währungsunion geschieht, wenn sie nicht mehr in der Lage ist, ihre Probleme zu lösen,“ sagte Schäuble bei einer Veranstaltung in Hannover. Er betonte, dass es für Griechenland keine Alternative zu den radikalen Einsparungen gebe.
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