Kommentar
20:37 Uhr, 23.04.2015

GOOGLE: Mit neuen Meldungen den Quartalszahlen entgegen

Die Aktie von Google schießt den zweiten Tag in Folge nach oben. Der Grund: Google steigt in den Markt für mobile Daten ein.

Erwähnte Instrumente

  • Alphabet Inc. (Class A) - WKN: A14Y6F - ISIN: US02079K3059 - Kurs: 558,57 $ (NASDAQ)

Die Meldung, dass Google in den Markt für mobile Daten einsteigt, hat ihre Wirkung nicht verfehlt. Die Aktie gewann schon einen Tag vor der Ankündigung deutlich an Wert und setzt den Trend heute fort. Für das Unternehmen erschließt sich damit eine neue Einnahmequelle. Bisher ist Google extrem stark von Online-Werbung abhängig. Das ist zwar ein sehr profitables Geschäft, aber es sorgt nicht mehr für das hohe Wachstum, welches Anleger gewohnt sind.

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Google hat viele Produkte in der Pipeline, man denke nur an das selbstfahrende Auto. Von den vielen Projekten, ob Auto oder Internet für alle auf der ganzen Welt, wurde bisher wenig auf den Markt gebracht bzw. überhaupt auch nur ansatzweise realisiert. Den Planeten überall mit Internet auszustatten ist ein guter Plan. Wie man das am besten macht (Drohnen, Ballons, Satelliten) ist noch unklar. Es wird getestet und das seit Jahren.

Persönlich finde ich diese Projekte an Google am spannendsten. Gelingt nur eines der vielen Projekte auf dem Markt - z.B. Robotik - dann ist Google nicht mehr zu bremsen. Das sind jedoch alles sehr langfristige Faktoren. Kurzfristig interessiert, wie das Wachstum aussieht. Das Wachstum wird durch die neue Einnahmequelle kaum angeheizt werden. Der Datendienst ist für Besitzer eines Nexus Phones gedacht. Mit diesem Smartphone kann mit einer Grundgebühr von 20 USD im Monat das Datennetz von Sprint und T-Mobil verwendet werden. Der Preis einen GB Daten pro Monat liegt bei 10 USD. Dabei zahlen Kunden nur das, was sie wirklich verbraucht haben.

Die meisten Anbieter bieten Datenpakete an. Dann heißt es jedoch 20 USD für 2 GB im Monat. Wenn man nur 1 GB gebracht hat, zahlt man trotzdem die 20 USD. Google ist also durchaus fairer. Zudem gilt das Angebot in 120 Ländern weltweit. Das ist schon wirklich etwas wert. Wer nun aber nicht viel reist und nicht gerade ein Nexus 6 Smartphone besitzt, der wird den Dienst wahrscheinlich kaum nutzen. Der Aufwand ist zu groß. Selbst wenn der Dienst zum großen Renner wird und eine Millionen Kunden zugreifen, dann fällt der Umsatz in der Gesamtbilanz immer noch nicht auf. Trotzdem sind Anleger euphorisch. Immerhin ist es etwas Neues. Google zeigt, dass sie etwas tun. Die Bilanz wird es auf absehbare Zeit nicht bewegen.

Den Dienst kann man vorerst nur "auf Einladung" benutzen. Das hat Google auch bei früheren Produkteinführungen so gemacht. Das erweckt den Anschein von Exklusivität. Google testet mit dem Dienst Project Fi jetzt erste einmal das Wasser. Sollte Google dann doch selbst einmal ein Netz in vielen Ländern der Welt bereitstellen, dann sammeln sie schon einmal Erfahrung wie man solche Dienste preisen kann. Kurzfristig ist das für die Bilanz vollkommen irrelevant. Anleger freut es trotzdem und es kann möglicherweise auch gut über ein moderates erstes Quartal hinwegtäuschen. Die Zahlen werden heute noch vorgelegt. Normalerweise werden Produktankündigungen zusammen mit den Quartalszahlen gemacht oder zeitlich deutlich abgegrenzt. Google tat das nicht, sondern stimmt vor den Zahlen die Anleger günstig. Zufall?

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1 Kommentar

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  • So wie der Adler fliegt
    So wie der Adler fliegt

    Herr Schmale,

    mit was haben Sie eigentlich auf die Google gesetzt?

    Ich frage nur deshalb, weil wir ja Google A und C Aktien haben, es nurmehr für die C-Anteile Zertifikate gibt und die C-Aktien sich seit 2 - 3 Monaten immer nachteiliger ggü. den A-Anteilen entwickeln. Abstand zwischen A und C mittlerweile rd. 2 %, mit steigender Tendenz. Hier läuft wieder eine "fette Anleger-Abzocke". Mir hat es bereits einen beträchtlichen Teil meiner Performance in der Google versaut. Ich werde bei Erreichen der oberen Flaggenbegrenzung wohl vorl. aus der Google aussteigen und muß mir dann überlegen, ob ich nochmals mit Zertifikaten da reingehe, weil völlig unabsehbar ist wie stark sich die Differenz zwischen beiden Aktien-Typen noch entwickeln wird - schon jetzt wieder ein Saustall über den man sich nur aufregen kann....

    Gruß!

    19:13 Uhr, 24.04. 2015

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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