Analyse
10:00 Uhr, 29.10.2014

Google: Ein Problemkandidat?

Das dritte Quartal hatte es bisher in sich. IBM, Coca-Cola und McDonald’s werden massiv abgestraft. Bis dato galten sie als Fels in der Brandung. Die Zahlen haben aber gezeigt, dass jeder Aufwärtstrend einmal ein Ende hat. Ein Ende des Trends könnte auch bei Google abzusehen sein.

Erwähnte Instrumente

  • Alphabet Inc. (Class A) - WKN: A14Y6F - ISIN: US02079K3059 - Kurs: 558,94 $ (NASDAQ)

Google hat bereits Zahlen präsentiert. Die Zahlen waren nicht schlecht, sie waren aber auch nicht berauschend. Anleger reagierten nach Veröffentlichung der Zahlen mit Verkäufen der Aktie. Es drängt sich nämlich eine böse Vermutung auf. Die Zahlen gaben erste Hinweise darauf, dass es Google demnächst so gehen könnte wie IBM, Coca-Cola und McDonald’s in diesem Quartal.

Googles Kerngeschäft bleibt die Online-Werbung. 2013 kamen über Werbung Umsätze von 50 Mrd. herein. Dieses Jahr geht es Richtung 58 Mrd. Das ist ein ordentliches Wachstum. Ein Blick auf die Umsatzhistorie zeigt schnell wie lukrativ das Geschäft und das Wachstum noch sind. Neben Werbung hat Google allerdings noch kaum Einnahmequellen. Das Experiment durch den Kauf von Motorola wurde schnell wieder beendet. Es brachte nur Verluste. Immerhin gibt es inzwischen weitere Einnahmequellen, die nicht direkt auf Werbung zurückzuführen sind. Dazu gehört etwa Google Play – quasi das iTunes von Google.

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Noch ist der Beitrag dieser anderen Umsatzquellen gering. Sie können das abflachende Wachstum im Werbegeschäft noch nicht auffangen. Das Umsatzwachstum des Werbegeschäfts lag einmal im dreistelligen Prozentbereich. Inzwischen hält es sich im Bereich von 15%. In den kommenden Jahren wird es sich vermutlich Richtung 10% abschwächen. Der Grund dafür ist einfach: Google kann kaum noch Marktanteile hinzugewinnen. Google wächst also im Marktdurchschnitt. Der Online-Werbemarkt wächst noch schneller als der Gesamtmarkt für Werbung, aber auch das wird nicht ewig so weitergehen. Ebenso wie es bei klassischer Print- und Fernsehwerbung irgendwann eine Art Sättigung gab wird das auch im online Bereich irgendwann der Fall sein.

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Um weiterhin das gewohnte Umsatz- und Gewinnwachstum von 15 bis 20% pro Jahr bieten zu können, braucht Google Einnahmen aus anderen Geschäftsfeldern. Das Wachstum aus dem Werbegeschäft ist rückläufig und auch die Margen in diesem Geschäftsbereich gehen zurück. Google forscht und übernimmt Technologieunternehmen, was das Zeug hält. Bisher hat das allerdings noch nicht zur Wiederbelebung des abflachenden Trends geführt. Kann Google nicht bald beweisen, dass es die Abflachung des Wachstumstrends im Werbegeschäft kompensieren kann, dann dürften Anleger besorgt reagieren und die Aktie weiter verkaufen. Ein Rücklauf der Aktie an die untere Begrenzung des langfristigen Aufwärtstrends wäre ideal für einen Einstieg. Das KGV läge dann immer noch im Bereich von 25, ist aber im Rahmen. Denn eines ist klar: Google hat inzwischen so viele Technologien und Geschäftsbereiche, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis sie durchstarten – sei es das selbstfahrende Auto, Internet für die ganze Welt, Robotik, Gesundheitssystem usw.

Signifikante Rücksetzer der Aktie sind eine klare Kaufgelegenheit.

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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