Fundamentale Nachricht
11:52 Uhr, 09.12.2016

Goldpreisprognose gesenkt

Angesichts der vielen Belastungsfaktoren, massiven Verkäufe von ETCs und der schlechten Stimmung am Goldmarkt haben die Experten der LBBW ihre Prognose für den Goldpreis deutlich nach unten geschraubt

Erwähnte Instrumente

  • Gold
    ISIN: XC0009655157Kopiert
    Kursstand: 1.169,250 $/Unze (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Frankfurt/ London (Godmode-Trader.de) - Auf ein freundliches erstes Halbjahr in 2016 folgte bis dato ein schwaches zweites für den Goldpreis. Nach der US-Präsidentschaftswahl Anfang November 2016 hat sich der Goldpreis um rund 120 US-Dollar je Feinunze verbilligt. Die Londoner Notierung gab Anfang Dezember bis auf 1.159 US-Dollar nach und erreichte damit den niedrigsten Stand seit Februar 2016. Zuletzt erholte sich das gelbe Edelmetall etwas. Doch schon jetzt lässt sich konstatieren, dass die zwischenzeitlichen Zugewinne nach dem Brexit-Votum vom Juni komplett vernichtet wurden.

Sowohl ETC-Verkäufe als auch das Schließen spekulativer Long-Positionen drückten auf die Notierungen. So veräußerten die Emittenten der physisch besicherten Fonds seit dem 09. November knapp 150 Tonnen Gold im Wert von 5,7 Mrd. Dieser Tag war entscheidend für den Stimmungswechsel bei Edelmetallen. Nach dem Wahlsieg von Donald Trump wirkten mehrere Faktoren als Belastung. Einerseits stiegen die Renditen langlaufender US-Staatsanleihen vor dem Hintergrund der nun höheren Inflationserwartungen an. Zweitens führte die Stärke des US-Dollars zu einer Verbilligung des gelben Edelmetalls, das als eine Art Gegenwährung zum Greenback gilt, wie es LBBW-Analyst Thorsten Proettel formuliert.

Angesichts der Pläne von Donald Trump, die Steuern zu senken und die Staatsausgaben zu erhöhen, könnte sich der Renditeanstieg in den USA mittelfristig fortsetzen. "Vor diesem Hintergrund kann nicht ausgeschlossen werden, dass der US-Dollar gegenüber dem Euro weiter aufwerten wird“, schlussfolgert der LBBW-Experte, der angesichts der vielen Belastungsfaktoren und der schlechten Stimmung am Goldmarkt seine Prognose für den Goldpreis auf 1.350 US-Dollar zum Jahresende 2017 (bislang 1.450 US-Dollar) deutlich nach unten korrigiert.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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