Goldpreiseinbruch vermutlich spekulativ getrieben
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- GoldKursstand: 1.093,00 $/Unze (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
Stuttgart (GodmodeTrader.de) - Der Preis für Gold hat am Freitag mit 1.085 US-Dollar je Feinunze den niedrigsten Stand seit Anfang August erreicht. Der Grund für die Verbilligung liegt weiterhin in der Stellungnahme der US-Notenbank vom 28. Oktober, wonach die Leitzinswende noch in diesem Dezember möglich ist. Außerdem fiel der Neuaufbau von Arbeitsstellen in den USA außerhalb der Landwirtschaft im Oktober mit 268.000 deutlich höher als erwartet aus, was den Zinsschritt der Fed wahrscheinlicher macht, wie Thorsten Proettel, Investmentanalyst bei der Landesbank Baden-Württemberg, im aktuellen „Commodities Weekly“ schreibt.
Zwar würde die erste Zinsanhebung seit 2006 nur marginal ausfallen. Gerechnet werden müsse mit einer Anhebung der Zielrendite für US-Schatzbriefe von der derzeitigen Spanne „null bis 0,25 Prozent“ auf dann 0,25 Prozent. Der Unterschied sei so gering, dass Goldanleger aus diesem Grund wohl kaum ihre Investments auflösen würden. Allerdings werde die Wette „Höhere Zinsen führen zu einem niedrigen Goldpreis und umgekehrt“ derzeit intensiv an den Terminmärkten gespielt, heißt es.
„Schon der Goldpreisanstieg Anfang Oktober nach dem Ausblieben der Leitzinserhöhung im September wurde vermutlich hauptsächlich durch spekulative Käufe am Terminmarkt bewirkt. Wahrscheinlich findet derzeit exakt die umgekehrte Situation statt, in der sukzessive Long-Positionen mit dem fallenden Preis aufgelöst beziehungsweise Short-Positionen aufgebaut werden. Die Goldverkäufe von ETCs im Umfang von zuletzt 29 Tonnen erscheinen jedenfalls zu gering für einen derartigen Rückgang der Notierungen“, so Proettel.
Fraglich sei, wie lange die derzeitige Abwärtsdynamik noch anhalte. Zumindest Mitte September und Anfang Oktober sei der Preis nicht unter die Marke von 1.100 US-Dollar je Feinunze gefallen. Lediglich in der zweite Julihälfte und Anfang August seien niedrigere Preise bezahlt worden. Gedrückt worden sei der Goldpreis in den letzten Tagen auch durch den wieder stärkeren US-Dollar, wobei die Wechselkursentwicklung zum Euro den Goldpreisrückgang aus europäischer Sicht abgemildert habe. Während Gold in US-Dollar seit Jahresanfang 2015 heute knapp acht Prozent billiger notiere, habe auf Euro-Basis eine Verteuerung um knapp vier Prozent stattgefunden, heißt es weiter.
„Die US-Geldpolitik dürfte auch in den kommenden Wochen das entscheidende Zünglein an der Waage des Goldmarktes spielen. Allerdings hellt sich die fundamentale Verfassung des Marktes allmählich weiter auf. Die in den vergangenen Jahren stark ausgeweitete Förderung dürfte 2015/16 ihren Zenit überschritten haben, die Notenbanken, insbesondere in China und Russland, befinden sich weiter auf der Käuferseite und wie an dieser Stelle zuletzt berichtet, nahm auch der Goldbedarf der privaten Haushalte in Indien und China zuletzt zu“, so Proettel.
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