„Goldpreis von geopolitischen Krisen unbeeindruckt“
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- GoldKursstand: 1.223,43 $/Unze (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
Hamburg (BoerseGo.de) – Der Goldpreis hat sich in den vergangenen Wochen im Bereich zwischen 1.200 und 1.400 US-Dollar eingependelt. „Anleger haben ihren Pessimismus gegenüber Gold zwar revidiert. Andererseits lösen die derzeitigen geopolitischen Krisen aber auch keine Angstkäufe aus“, so Nico Baumbach von der Hamburger Kapitalverwaltungsgesellschaft HANSAINVEST Hanseatische Investment-GmbH. Der Edelmetall-Experte stuft das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage am Goldmarkt derzeit als ausgeglichen ein. „Die Spekulanten und die großen ETFs stehen aktuell eher an der Seitenlinie.“ Notenbanken aus den Schwellenländern hätten ihre Bestände aufgestockt, während sich die Privatanleger tendenziell eher zurückhielten.
Wieviel Gold die wichtigen Abnehmer in Indien und China zurzeit absorbieren, lässt sich Baumbach zufolge schwer quantifizieren. „Indien hat seine Importbeschränkungen bisher nicht gelockert, obwohl dies der neue Premierminister Narendra Modi vor seiner Wahl im Mai dieses Jahres angedeutet hatte.“ Auch die Nachfrage aus China habe sich zuletzt verhalten entwickelt. „Allerdings können Chinesen ihre Goldkäufe neuerdings auch über die Börse in Shanghai abwickeln, was die Beobachtung des Marktes erschwert“, so der Fondsmanager.
Von der Angebotsseite her kommen ebenfalls nur verhaltene Impulse. „Die Förderunternehmen konzentrieren sich vor allem darauf, ihre Kosten zu senken“, so Baumbach. Langfristig könne der Ausstoß der Goldminen daher sinken. Auf den Goldpreis wirke sich die Produktion der Bergbauunternehmen jedoch allenfalls mittelfristig und auch nur moderat aus – das Verhalten der Goldeigner bestimme die Marktentwicklung viel stärker und auch unmittelbarer.
Sollten Anleger ihre Goldbestände halten, auch wenn kurzfristig kaum Preissprünge zu erwarten sind? Nico Baumbach bejaht diese Frage uneingeschränkt: „Wir bekräftigen unsere Empfehlung, fünf bis zehn Prozent des liquiden Vermögens in dem Krisenmetall zu halten.“ Gold bleibe als Währungsersatz und Wertaufbewahrungsmittel außerhalb des Geldsystems unverzichtbar. In einem System weltweit vernetzter Finanzmärkte sind auch künftig jederzeit Rückschläge an den Börsen möglich.
Baumbach nennt als mögliche Ursache für solche Verwerfungen insbesondere schädliche Nebenwirkungen der extrem expansiven Geldpolitik führender Notenbanken. Auch ein erneutes Aufflammen der Eurokrise könne ein Katalysator für einen steigenden Goldpreis sein. „Statistisch erwiesen ist, dass sich der Goldpreis weitgehend unabhängig vom Aktienmarkt entwickelt“, so Baumbach. Aufgrund ihrer geringen Korrelation mit anderen Anlageklassen können Goldinvestments auf diese Weise Wertschwankungen im Anlegerportfolio glätten.
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