Fundamentale Nachricht
12:43 Uhr, 30.10.2015

Gold-Bullen auf dem falschen Fuß erwischt

Viele Spekulanten haben zuletzt mit einer Verschiebung der US-Zinswende in die ferne Zukunft gerechnet auf einen steigenden Goldpreis gesetzt. Doch die jüngste Fed-Sitzung macht eine erste Zinserhöhung im Dezember wahrscheinlicher. Die Folge: Die Notierungen für das Edelmetall geraten unter Druck.

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  • Gold
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    Aktueller Kursstand:   (JFD Brokers)

Stuttgart/ London (Godmode-Trader.de) - Der Goldpreis brach nach der jüngsten Sitzung der US-Notenbank deutlich ein und notiert derzeit bei 1.148 US-Dollar/Unze. Im Begleitstatement zum Zinsentscheid hielt sich Fed-Chefin Janet Yellen alle Türen für den Beginn einer Zinswende auf der Dezember-Sitzung offen. Damit erwischte sie offenbar viele Marktteilnehmer auf dem falschen Fuß. Der Goldpreis brach innerhalb kurzer Zeit von 1.182 Dollar in der Spitze auf 1.152 Dollar im Tief ein. Vor allem Spekulanten hätten nach dem Ausbleiben einer Zinserhöhung im September mit einer Verschiebung in die ferne Zukunft gerechnet und deshalb auf einen steigenden Goldpreis gesetzt, vermutet die LBBW. Doch die jüngste Fed-Sitzung mache eine Zinswende im Dezember wahrscheinlicher, weshalb am Markt Goldpositionen verringert worden seien, so Analyst Thorsten Proettel im aktuellen Commodities Weekly

Unterdessen meldete die Agentur Thomson Reuters GFMS Zahlen für den Goldmarkt im dritten Quartal 2015. Demnach stieg die Schmuck- und Investmentgoldnachfrage der indischen und chinesischen Privathaushalte im Zeitraum Juli bis September um 19,1 beziehungsweise um 31,6 Prozent gegenüber dem Vorquartal an.

Weiterhin trete auch die chinesische Notenbank als aktiver Goldkäufer auf. People’s Bank of China informiert seit kurzer Zeit über ihre Ankäufe. Im Juli erhöhte sie ihre Goldbestände um knapp 19 Tonnen, im August um 16,2 Tonnen und im September um 14,8 Tonnen. In der Summe verdoppelten sich die Käufe aller Notenbanken im dritten Quartal gemäß Zahlen von Thomson Reuters GFMS auf 132 Tonnen, nachdem im zweiten Quartal ein regelrechter Einbruch zu verzeichnen war.

Laut LBBW sprechen besagte Fundamentaldaten für einen moderaten Goldpreisanstieg in den kommenden Monaten. Die US-Geldpolitik dürfte dennoch ihren Einfluss auf den Edelmetallmarkt behalten, vermutet Analyst Proettel. In den nächsten Wochen dürften deshalb vermutlich vor allem Konjunkturdaten aus den USA die Notierungen bewegen. Je besser diese ausfallen, desto wahrscheinlicher wird eine Zinserhöhung im Dezember. Diese Aussicht könnte den Goldpreis belasten.

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4 Kommentare

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  • Austrochris
    Austrochris

    Und selbst wenn die Fed die Zinsen erhoehen sollte , vielleicht sogar auf 1 % werden sie dann wieder QE 4 brauchen um dem Nock Out zu entgehen .

    17:21 Uhr, 30.10.2015
  • Austrochris
    Austrochris

    Seit der letzten Fed Sitzung sind die Konjunkturdaten eher noch schlechter geworden und trotzdem faselt man von der Zinswende . Hut ab !

    17:18 Uhr, 30.10.2015
  • Austrochris
    Austrochris

    Mit einer Zinswende ist die Fed am Ende !

    17:15 Uhr, 30.10.2015
  • Austrochris
    Austrochris

    Reden wir wirklich von einer Zinswende !? Diese Frage ist wohl ganz einfach zu beantworten.

    Nein. Es ist schon bewundernswert, dass die Fed glaubt dass alles mit der amerikanischen Wirtschaft in Ordnung ist . Die schlechten Konjunkturdaten sind wohl von einem anderen Land , oder hat sich die Fed im Keller eingesperrt . Augen zu Ohren zu und durch ! Oder wie !?

    Die internen Probleme in den USA nicht besser geworden . War selbst ein paar Wochen drüben und der Anblick war erschreckend . Die Armut ist bei jeder Ecke !

    Und die externen Probleme der USA werden sich noch weiter verschärfen, wenn der Us Dollar noch stärker wird ( und das mit 19 000 Milliarden Dollar Schulden - eigentlich stinkt das )

    Der starke Dollar zerstört die Weltwirtschaft völlig . Die Chinesen müssten dann weiter abwerten, viele Staaten haben die meisten Kredite in Us Dollar . Und auch der Export der USA wird noch weiter unter die Räder kommen.

    Was für ein Spiel treibt die Fed . Die Verbalakrobatik die da an den Tag kommt verunsichert die unwissenden und Spekulanten aber nicht die jenigen die den Kopf zum Denken verwenden und nicht den Bauch !!

    Die Fed wird keine Zinswende vollziehen koennen , denn sie schaufelt sich damit das eigene Grab .

    Und was Gold und Silber angeht ! Kaufen kaufen , kaufen , der jenige der gegen den Strom schwimmt wird der Gewinner sein und wenigsten mit den Edelmetallen seine Kaufkraft und sauer erspartes Geld erhalten wenn der nächste Hut brennt . Und das wird er !!!

    17:12 Uhr, 30.10.2015

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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