Goldmarkt stabilisiert sich
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- GoldKursstand: 1.316,75 $/Unze (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
Hamburg (BoerseGo.de) – Nach Beobachtung des HANSAINVEST-Fondsmanagers Nico Baumbach hat der jähe Absturz des Goldpreises im zweiten Quartal 2013 viel Vertrauen zerstört. Die Investoren bekamen schmerzlich zu spüren, dass die Notierungen auch kräftig fallen können. „Die heftigen Marktbewegungen änderten jedoch nichts an der grundsätzlichen Funktion des Goldes als Krisenmetall“, betont Baumbach. Zuletzt habe die Eskalation des Syrien-Konflikts für Kurszuwächse gesorgt.
Die Erholung des Goldmarktes setzte jedoch bereits Ende Juni ein. Baumbach zufolge stützte vor allem die starke physische Nachfrage aus Asien die Notierungen. „Derzeit entwickelt sich China zum weltweit größten Importeur.“ Die Verbraucher im Reich der Mitte suchten nach Stabilität und dürften aufgrund ihres wachsenden Wohlstands auch zukünftig Gold erwerben. Auch in dem traditionell goldaffinen Indien überwiege die Rolle des Edelmetalls als Ersatzwährung beziehungsweise Schutz vor Inflation. Anders als in China bekämpfe die Regierung jedoch den Erwerb des Edelmetalls. „Die Steuern auf Goldimporte wurden kürzlich erhöht, um die Handelsbilanz des Landes zu verbessern“.
„Die starke Nachfrage aus Asien sollte Anleger jedoch nicht dazu verleiten, auf weitere Kurssprünge zu wetten“, rät Baumbach. Der Goldmarkt unterliege vielen unterschiedlichen Einflüssen. Auch belastende Faktoren seien zu berücksichtigen. So könne es der indischen Regierung durchaus gelingen, die starken Goldkäufe wieder einzudämmen. Außerdem befänden sich große Goldfonds weiterhin auf der Verkäuferseite, wenn auch deutlich abgeschwächter als noch im Juli. Über börsengehandelte ETFs sollen im zweiten Quartal 2013 rund 400 Tonnen Gold auf den Markt geworfen worden sein. Als Verkäufer traten vor allem US-Investoren auf, darunter der Hedgefondsmanager John Paulson, der zuvor noch mit Milliardenbeträgen auf steigende Notierungen gewettet hatte. Baumbach erwartet deshalb, dass der Goldpreis auch zukünftig stärker schwanken wird als in zurückliegenden Hausse-Jahren. Denn trotz des zeitweise 20-prozentigen Preisanstiegs seit Ende Juni könne noch nicht von einem fortgesetzten Kursaufschwung ausgegangen werden.
Die Chancen auf eine Bodenbildung stünden allerdings recht gut. Als stützendes Element sieht der Fondsmanager zum einen die bekannten geopolitischen Risiken. „Zum anderen könnte die Eurokrise wieder ins Blickfeld der Anleger geraten.“ In den USA stünden zudem Verhandlungen über eine weitere Anhebung der maximal zulässigen Schuldenobergrenze vor der Tür. In den letzten beiden Jahren hatte der innenpolitische Streit hierüber bereits zu einer Haushaltskrise in Washington geführt und erhebliche Irritationen an den Finanzmärkten ausgelöst. Mittelfristig könne dem Goldpreis auch helfen, dass die US-Notenbank ihre Anleihekäufe eventuell nicht so schnell zurückfahre wie zunächst erwartet.
Hinzu komme, dass die Goldminengesellschaften ihre Produktion einschränkten. „Viele Bergbauunternehmen arbeiten auf dem derzeitigen Preisniveau nicht profitabel“, so Baumbach. Explorationsprojekte würden daher zurückgestellt, das zukünftige Goldangebot sinke also. Im Übrigen kämpfe die Minenbranche schon seit geraumer Zeit mit Ertragsproblemen. Goldminenaktien stellten derzeit daher keine sinnvolle Anlagealternative zu einem Investment in das Edelmetall selbst dar. Baumbach bleibt bei seiner Empfehlung, fünf bis zehn Prozent des eigenen liquiden Vermögens in Gold zu halten. Dabei sollten gerade private Anleger das Edelmetall eher als Versicherung gegen schwere Krisen betrachten und nicht als Spekulationsobjekt missverstehen.
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