Fundamentale Nachricht
09:29 Uhr, 03.12.2015

Gold: US-Zinserhöhung als Chance für Trendwende

Die allgemeine Sicht, dass durch eine Zinserhöhung Gold weiter an Attraktivität verliert, teilt Martin Siegel, Edelmetallexperte und Geschäftsführer bei der Stabilitas GmbH, nicht.

Erwähnte Instrumente

  • Gold
    ISIN: XC0009655157Kopiert
    Kursstand: 1.052,75 $/Unze (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Silber
    ISIN: XC0009653103Kopiert
    Kursstand: 13,97 $/Unze (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Bad Salzuflen (GodmodeTrader.de) – Der Abwärtstrend bei den Edelmetallen geht weiter. Der Goldpreis verlor im November 6,8 Prozent und schloss bei einem Kurs von 1.064 US-Dollar pro Feinunze ab. Damit hat das gelbe Metall seinen größten Monatsverlust seit Juni 2013 hinnehmen müssen und nähert sich der psychologisch wichtigen Widerstandsmarke von 1.000 US-Dollar pro Feinunze. „Es zeigt sich erneut, dass Gold kein Krisenmetall ist. Trotz Flüchtlingskrise, den Terroranschlägen von Paris oder dem Türkei-Russland-Konflikt ist der Goldpreis weiter gesunken“, sagt Martin Siegel, Edelmetallexperte und Geschäftsführer bei der Stabilitas GmbH.

Silber folgte dem großen Bruder, verlor 9,5 Prozent und erreichte ein neues Sechs-Jahres-Tief. Als Gründe für den schwachen November werden allgemein die Diskussionen um die erwartete US-Zinswende und dem dadurch noch stärker erwarteten US-Dollar angeführt. „Wir glauben, dass die Zinserhöhung im Dollar schon zum Großteil eingepreist ist, wodurch der Greenback nicht mehr so stark steigen wird, wie vielleicht von manchen erwartet“, sagt Siegel. Die allgemeine Sicht, dass durch eine Zinserhöhung Gold weiter an Attraktivität verliert, teilt Siegel nicht.

Eine mögliche Zinswende müsse man zum einen aus einer statischen und zum anderen aus einer dynamischen Perspektive betrachten. „Aus statischer Sicht sind hohe Zinsen natürlich eine Alternative zu Goldinvestments, da Gold keine Zinsen bringt. Aus dynamischer Sicht bedeutet das allerdings: Wenn die Zinsen steigen, fallen die Anleihekurse. Bei niedrigen Zinsen und fallenden Kursen werden wir eine echte Baisse in den Anleihemärkten sehen. Umfangreiche Anlagegelder werden dann aus der platzenden Anleiheblase fliehen.

Somit könnte die Zinswende im Gegensatz zur allgemeinen Annahme eine Trendwende bringen und Gold wieder zu einer echten Alternative für Anleger werden. „Eine ähnliche Situation haben wir 1979/80 erlebt, als der Goldpreis historisch am stärksten gestiegen ist. In dieser Phase hat der Goldpreis bei gleichzeitig steigenden Zinsen und fallenden Anleihekursen stark zugelegt. Die Investoren haben ihre Investments in dieser Marktphase aus Anleihen in Gold umgeschichtet“, sagt Siegel.

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  • KleinerHeiner
    KleinerHeiner

    Jetzt endlich musste ich mich einfach hier registrieren. Denn allmählich zerreißt einen diese unglaubliche Kaffe-Satz-Leserei auf diesen Seiten regelrecht den Kopf.

    "Zinsen rauf! Vorsicht Gold runter!" "Zinsen rauf! Hey: Trading-Chance!" "Los einsteigen! Super-Rälliiiii bis Jahresende" "Achtung anschnallen! Es könnte ungemütlich werden!"

    Glauben Sie, irgendein Leser mit einigermaßen gefestigtem Wirtschaftskenntnissen nimmt diese Ansammlung von sich vollkommen widersprechenden Floskeln nach drei Wochen Testlesen noch ernst? Oder zielen Sie eher darauf ab, die Blitz-Illu der Börsen-Nachrichten zu werden? Ich empfehle, sich etwas mehr aufeinander abzustimmen. In der derzeitigen Form kann man die "Bericht"erstattung hier einfach nicht ernst nehmen. Schade. Hatte hier mehr Professionalität erwartet. Würfeln bringt solidere Anlageempfehlungen als die Beiträge auf GMT.de

    14:13 Uhr, 03.12. 2015

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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