„Gold und Goldminenaktien erleben ein Comeback“

Herr Görgens, wie wirkt sich die Nervosität an den Märkten auf den Fondshandel an der Börse Stuttgart aus?

Derzeit sind viele Privatanleger zurückhaltend und warten ab, wohin sich angesichts vielfältiger politischer Unwägbarkeiten und Konjunktursorgen die Märkte entwickeln. Das gilt auch für den börslichen Handel mit Investmentfonds.

Welche Trends zeichnen sich trotz der Volatilität ab? Sind Aktienfonds weiterhin beliebt?

Fonds, die auf Goldminenaktien setzen, wecken derzeit großes Interesse. Hier erwarten die Anleger, dass die Minenbetreiber von einem Anstieg des Goldpreises überproportional profitieren können. Rege gehandelt werden auch Fonds zum Thema Biotechnologie. Aufgrund der relativ starken Schwankungen dieser Papiere sind hier vor allem kurzfristig orientierte Anleger aktiv. Rund ein Viertel des Handelsvolumens bei Fonds in Stuttgart entfällt zudem auf offene Immobilienfonds, die an der Börse ohne Mindesthaltedauer zu marktgerechten Preisen gehandelt werden können.

Welche Trends beobachten Sie bei ETFs?

Privatanleger entdecken zunehmend, dass sie ETFs nicht nur zum Vermögensaufbau, sondern auch für taktische Positionierungen einsetzen können. Anleger können damit sogar von den derzeit volatilen Märkten profitieren, indem sie die Bewegungen abbilden und die ETFs wieder verkaufen, wenn ihre Marktmeinung aufgegangen ist. Dazu passt die Entwicklung, dass für viele Indizes auch ETFs mit einem kleinen Hebel sowie Short-ETFs für fallende Märkte angeboten werden.

Welche Schwerpunkte gibt es bei Rohstoffen?

Gold erlebt derzeit ein Comeback. So wurden etwa beim ETC EUWAX Gold an der Börse Stuttgart seit Jahresbeginn fast dreimal mehr Kauf- als Verkaufsorders ausgeführt. Aber auch ETFs auf Goldminenaktien-Indizes werden wieder verstärkt nachgefragt. Schon länger im Fokus steht Rohöl. Zwar setzt sich der Preisverfall aus dem Vorjahr aktuell nicht weiter fort, dennoch werden Öl-ETCs nach wie vor sehr rege gehandelt. Um Anlegern den Überblick zu Rohstoffen und entsprechenden ETPs zu erleichtern, hat die Börse Stuttgart auf ihrer Website einen eigenen Rohstoffbereich eingerichtet. Dort finden sich neben aktuellen Kursdaten auch Links zu den meistgehandelten Rohstoff-ETFs und ETCs sowie zu interaktiven Produktfindern.

Welche Vorteile bieten sich Anlegern, wenn sie Fonds und ETFs über die Börse Stuttgart ordern?

In Stuttgart finden Anleger eine hohe Preisqualität mit besonders engen Spreads vor. In unserem hybriden Marktmodell spenden Handelsexperten bei Bedarf zusätzliche Liquidität. In speziellen Handelssegmenten für ETFs und Investmentfonds gelten Vorgaben für Maximalspreads und mindestens handelbare Volumina. Dabei werden für die Preisfeststellung auch Preisinformationen von Market Makern berücksichtigt. Der Handel mit ETFs und aktiven Fonds in Stuttgart läuft börsentäglich von 8 bis 22 Uhr. So wird jede eingestellte Order bis zum Börsenschluss in den USA überwacht. Risikobegrenzende Ordertypen wie Stop-Loss werden in Stuttgart aktiv betreut. Auch bei Papieren, in denen es kaum oder keine Umsätze gibt, werden Stop-Orders somit den aktuellen Marktbedingungen und den Vorgaben des Anlegers entsprechend ausgeführt.

Die Fragen stellte Helge Rehbein.

Michael Görgens ist Leiter des Fonds- und Anleihehandels an der Börse Stuttgart. In einem neuen, eigenständigen Bereich für Rohstoffe sind alle relevante Informationen rund um diese Basiswert-Gruppe auf einen Blick zu finden. Neben einer Marktübersicht der wichtigsten Edel- und Industriemetalle und Energierohstoffe finden sich hier aktuelle Videos von „Börse Stuttgart TV“ rund um das Thema. Zusätzlich finden Einsteiger Informationen über die Grundlagen des Handels mit Rohstoffprodukten.

Für die aktuelle Sonderpublikation „Investmentfonds – wie treffe ich die richtige Auswahl?“, die Sie HIER kostenlos herunterladen können, haben wir ein Begleitvideo erstellt: Wir erläutern darin, wie Anleger die Investment- und Analyseplattform Guidants nutzen, um Fonds zu finden, die zum jeweiligen persönlichen Investmentansatz passen. Um das Video anzusehen, klicken Sie bitte HIER.