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14:00 Uhr, 16.03.2022

Gold stabilisiert sich vor Fed-Entscheid

Während der Krieg in der Ukraine weiterhin tobt, wecken etwas mildere Äußerungen aus Russland vorsichtige Zuversicht an den Märkten. Im Fokus liegt der Zinsentscheid der US-Notenbank. Analysten erwarten im Konsens, dass die Fed ihren Leitzins zur Bekämpfung der hohen Inflation erstmals seit drei Jahren anheben wird.

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    Kursstand: 1.919,93000 $/oz. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Washington (GodmodeTrader.de) – Nach zuletzt kräftigen Verlusten stabilisiert sich der Goldpreis am Mittwoch im Vorfeld des US-Zinsentscheids. Vom am Dienstag bei 1.906,60 US-Dollar je Feinunze erreichten Zweiwochentief legt das Edelmetall bislang bis 1.926,77 US-Dollar pro Unze im Hoch zu.

Während der Krieg in der Ukraine weiterhin tobt, wecken etwas mildere Äußerungen aus Russland vorsichtige Zuversicht an den Märkten. Russlands Außenminister Sergej Lawrow sprach von der Hoffnung auf einen Kompromiss mit der Ukraine. Aus dem Kreml verlautete, ein neutraler Status der Ukraine sei ein mögliches Modell für die Zukunft. Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte sich zuletzt vorsichtig optimistisch geäußert. Die Verhandlungspositionen hörten sich realistischer an, sagte er in einer Videobotschaft.

„Ob es nun aussichtslos ist oder nicht, ein gewisser anhaltender Optimismus scheint von der Tatsache auszugehen, dass Russland und die Ukraine immer noch miteinander reden", was dem Euro hilft, sich zu stabilisieren, zitiert die Nachrichtenagentur Reuters Ray Attrill, leitender Devisenstratege der National Australia Bank. EUR/USD legt zur Wochenmitte zu und notierte bislang bei 1,1020 im Hoch.

Im Fokus liegt heute der Zinsentscheid der US-Notenbank. Analysten erwarten im Konsens, dass die Fed ihren Leitzins zur Bekämpfung der hohen Inflation erstmals seit drei Jahren anheben wird. Kalkuliert wird mit einer Erhöhung um 25 Basispunkte auf dann 0,50 Prozent. Ein größerer Zinsschritt um 50 Basispunkte dürfte durch die Unsicherheit wegen des Krieges in der Ukraine vom Tisch sein. Diesem ersten Zinsschritt dürften in diesem Jahr allerdings noch weitere folgen.

Aufmerksamkeit gilt in diesem Zusammenhang den Äußerungen von Fed-Chef Jerome Powell in der auf den Zinsentscheid folgenden Pressekonferenz. Hinzu kommen die neuen Prognosen der Fed zur Leitzinsentwicklung (dot plot). „Eine wichtige Rolle dürfte dabei die Einschätzung zur Inflation spielen. Diese befindet sich auf einen 40-Jahreshoch von 7,9 Prozent und dürfte in den kommenden Monaten weiter steigen. Der Markt preist mit Blick auf die Fed Fund Futures mittlerweile sieben Zinserhöhungen á 25 Basispunkte bis zum Ende des Jahres ein. Somit liegt die Messlatte für eine falkenhafte Überraschung recht hoch. Fed-Chef Powell hatte bei seiner jüngsten Anhörung vor dem Kongress angedeutet, dass zwischendurch auch ein größerer Zinsschritt um 50 Basispunkte möglich sei. Sollte Powell diese Äußerung wiederholen, könnte Gold trotz der bereits eingepreisten Zinserwartungen weiter unter Druck geraten“, schreibt Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch in der aktuellen Ausgabe von „TagesInfo Rohstoffe“.

Die Bank of England (BoE) wird ihren Zinsentscheid am Donnerstag bekannt geben. Am selben Tag werden die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB) Christine Lagarde, Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel, EZB-Ratsmitglied Ignazio Visco und Chefvolkswirt Philip Lane auf einer Konferenz sprechen. Die Bank of Japan (BoJ) wird am Freitag ihre geldpolitische Entscheidung veröffentlichen.

Gegen 13:55 Uhr MEZ notiert Gold auf Tagessicht mit einem Plus von 0,22 Prozent bei 1.920,36 US-Dollar je Feinunze.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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