Fundamentale Nachricht
15:42 Uhr, 11.03.2016

Gold reagiert verhalten auf EZB-Entscheidung

Gold hat auf die weitere Lockerungsmaßnahmen der EZB nur mit leichten Aufschlägen reagiert. „Solange die Geldpolitik der EZB bei vielen Bürgern hierzulande nur Unwohlsein auslöst aber keine starken Goldkäufe, bleiben ihre Auswirkungen auf die Preisentwicklung des Edelmetalls begrenzt“, schreibt die LBBW.

Erwähnte Instrumente

  • Gold
    ISIN: XC0009655157Kopiert
    Kursstand: 1.267,28 $/Unze (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Stuttgart/ Frankfurt/ New York (Godmode-Trader.de) - EZB-Chef Mario Draghi hat auf der Notenbanksitzung am Donnerstag erreicht, was ihm Ende letzten Jahres noch nicht gelungen war: Er übertraf die Erwartungen bezüglich einer erneuten Lockerung der Geldpolitik deutlich. Beobachter rechneten im Vorfeld der Sitzung mit einer Verschärfung der Strafzinsen für Einlagen der Geschäftsbanken bei der EZB von -0,3 auf -0,4 Prozent und einer Ausweitung der monatlichen Anleihekäufe um 10 bis 15 Milliarden Euro. Verkündet wurde eine Ausdehnung der auch als QE bezeichneten Anleihekäufe um 20 auf 80 Milliarden Euro. Dabei wird die EZB erstmals auch Unternehmensanleihen aufkaufen. Auch der Spitzenrefinanzierungssatz wurde um 0,05 auf 0,25 Prozent reduziert und der Hauptrefinanzierungssatz, also der eigentliche Leitzins, von 0,05 % auf 0,00 Prozent gesenkt. Geschäftsbanken bekommen Notenbankkredite somit zum Nulltarif. Die EZB wird ab diesem Sommer den Banken vier Mal die Gelegenheit geben, für die Laufzeit von vier Jahren sehr günstige Kredite zu erhalten.

Gold reagierte auf die Nachrichten aus Frankfurt per Saldo nur mit leichten Aufschlägen. „Solange die normale Maßstäbe sprengende Geldpolitik der EZB bei vielen Bürgern hierzulande nur Unwohlsein auslöst aber keine starken Goldkäufe, bleiben ihre Auswirkungen auf die Preisentwicklung des Edelmetalls begrenzt“, schreibt Thorsten Proettel, Investmentanalyst bei der LBBW, im aktuellen Commodity Weekly. Ein wichtigerer Faktor für das Gold sei zuletzt eher die Geldpolitik der US-Notenbank gewesen. Und ohne die Fed hätten vermutlich grundständige Fundamentalfaktoren wie die asiatische Goldnachfrage die Notierungen beeinflusst. „Der Wind kann sich aber sehr schnell drehen. Durchlebt das Finanzsystem eine Stresssituation wie nach der Lehmanpleite 2008 oder zu Beginn der Griechenlandkrise 2010, dann dominieren plötzlich die Anlegerkäufe den Markt“, so Proettel. Auch wenn er derzeit keine Rezession prognostiziere, halte er Edelmetalle als Vermögensbeimischung grundsätzlich für sinnvoll.

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Mehr von Bernd Lammert zu den erwähnten Instrumenten

Mehr von Bernd Lammert

Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

Mehr Experten