Gold reagiert verhalten auf EZB-Entscheidung
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- GoldKursstand: 1.267,28 $/Unze (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
Stuttgart/ Frankfurt/ New York (Godmode-Trader.de) - EZB-Chef Mario Draghi hat auf der Notenbanksitzung am Donnerstag erreicht, was ihm Ende letzten Jahres noch nicht gelungen war: Er übertraf die Erwartungen bezüglich einer erneuten Lockerung der Geldpolitik deutlich. Beobachter rechneten im Vorfeld der Sitzung mit einer Verschärfung der Strafzinsen für Einlagen der Geschäftsbanken bei der EZB von -0,3 auf -0,4 Prozent und einer Ausweitung der monatlichen Anleihekäufe um 10 bis 15 Milliarden Euro. Verkündet wurde eine Ausdehnung der auch als QE bezeichneten Anleihekäufe um 20 auf 80 Milliarden Euro. Dabei wird die EZB erstmals auch Unternehmensanleihen aufkaufen. Auch der Spitzenrefinanzierungssatz wurde um 0,05 auf 0,25 Prozent reduziert und der Hauptrefinanzierungssatz, also der eigentliche Leitzins, von 0,05 % auf 0,00 Prozent gesenkt. Geschäftsbanken bekommen Notenbankkredite somit zum Nulltarif. Die EZB wird ab diesem Sommer den Banken vier Mal die Gelegenheit geben, für die Laufzeit von vier Jahren sehr günstige Kredite zu erhalten.
Gold reagierte auf die Nachrichten aus Frankfurt per Saldo nur mit leichten Aufschlägen. „Solange die normale Maßstäbe sprengende Geldpolitik der EZB bei vielen Bürgern hierzulande nur Unwohlsein auslöst aber keine starken Goldkäufe, bleiben ihre Auswirkungen auf die Preisentwicklung des Edelmetalls begrenzt“, schreibt Thorsten Proettel, Investmentanalyst bei der LBBW, im aktuellen Commodity Weekly. Ein wichtigerer Faktor für das Gold sei zuletzt eher die Geldpolitik der US-Notenbank gewesen. Und ohne die Fed hätten vermutlich grundständige Fundamentalfaktoren wie die asiatische Goldnachfrage die Notierungen beeinflusst. „Der Wind kann sich aber sehr schnell drehen. Durchlebt das Finanzsystem eine Stresssituation wie nach der Lehmanpleite 2008 oder zu Beginn der Griechenlandkrise 2010, dann dominieren plötzlich die Anlegerkäufe den Markt“, so Proettel. Auch wenn er derzeit keine Rezession prognostiziere, halte er Edelmetalle als Vermögensbeimischung grundsätzlich für sinnvoll.
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