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13:56 Uhr, 22.10.2018

Gold: Preisanstieg geht auf das Konto der Spekulanten

Laut CFTC-Statistik gab es in der Woche zum 16. Oktober bei Gold massenhaft Eindeckungen von Leerverkäufen. Demnach wurden die Netto-Short-Positionen mehr als halbiert.

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  • Gold
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    Aktueller Kursstand:   (JFD Brokers)

London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Gold notiert am Montagmittag bei knapp 1.225 US-Dollar je Feinunze und damit oberhalb der charttechnisch wichtigen 100-Tage-Linie. Dies könnte aus Sicht der Commerzbank zu technischen Anschlusskäufen führen. Daneben dürfte die Herabstufung der Kreditwürdigkeit von Italien durch die Ratingagentur Moody’s zu mehr Unsicherheit und entsprechend einer höheren Nachfrage nach Gold führen, zumal die italienische Regierung nicht von ihrem Kurs abweichen will, heißt es von den Rohstoffanalysten in einem Tageskommentar.

Die US-Ratingagentur Moody's hatte am Freitag die Kreditwürdigkeit Italiens heruntergestuft. Grund seien die Schuldenpläne der Regierung in Rom. Die US-Agentur hatte das Land mit "Baa2" bewertet, nun liegt die Bonitätseinschätzung bei „Baa3“. Statt sich zu verringern, werde Italiens Staatsverschuldung auch in den kommenden Jahren auf dem Stand von rund 130 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) bleiben, hieß es zur Begründung. Die Haushaltspläne verfolgten keine „kohärente Reformagenda", die das unterdurchschnittliche Wachstum Italiens berücksichtigen würde.

Laut CFTC-Statistik gab es in der Woche zum 16. Oktober bei Gold massenhaft Eindeckungen von Leerverkäufen. Demnach wurden die Netto-Short-Positionen mehr als halbiert. Damit sei der Preissprung von Gold vor einigen Tagen auf das Konto der spekulativen Finanzanleger zurückzuführen, sind die Analysten der Commerzbank überzeugt. In Anbetracht des Ausmaßes der Positionsglattstellungen sei allerdings ein noch stärkerer Anstieg des Goldpreises erwartet worden. Dennoch bestehe von dieser Seite weiteres Aufwärtspotenzial für den Goldpreis, da die Netto-Short-Positionen noch beträchtlich seien.

Unterstützt wird der Goldpreis derzeit auch von den verstärkten Goldkäufen der Zentralbanken. Am Freitag hatte auch die russische Zentralbank für September Goldkäufe von 37,3 Tonnen gemeldet.

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4 Kommentare

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  • KleinerHeiner
    KleinerHeiner

    Also wenn ich auch die heutige Fortsetzung des "Trends" in Euro anschaue und betrachte, was da in Euro gemessen seit einigen Monaten passiert, darf man jedem, der hier versucht, rationale Erklärungen anzuführen, klaren Phantasmus oder aber klare Realiatätsverweigerung unterstellen. Das hat mit einer Kurve, die mit Angebot, Nachfrage und Marktelastizität erklärt werden kann, nichts zu tun.

    09:07 Uhr, 23.10. 2018
  • benz49
    benz49

    Also, trotz der "massenhaften Eindeckung von Leerverkäufen" kein nennenswerter Anstieg des Goldpreises. Alles wie gehabt: Der Goldkurs ist nichts anderes als ein Spielball der Manipulationskräfte. Und wenn alle eine Rally ankündigen, wird genau das Gegenteil eintreten.

    15:47 Uhr, 22.10. 2018
    1 Antwort anzeigen
  • KleinerHeiner
    KleinerHeiner

    Demnach also kein nachhaltiger Anstieg? Demnach also bald ein starker Einbruch in den kommenden Tagen und Wochen? Das entspräche dann direkt meiner Erwartung. Würde aber schwer zu der angekündigten Rally des Goldpreises passen, die heir wiederholt verlautbart wurde.

    14:16 Uhr, 22.10. 2018

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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