Fundamentale Nachricht
15:50 Uhr, 06.06.2016

Gold hat weiteres Potenzial bis zunächst 1.280 US-Dollar/Unze

Der Goldpreis profitierte zuletzt von den überraschend schwachen US-Arbeitsmarktdaten. Nun ist die Wahrscheinlichkeit einer Zinsanhebung der Fed in diesem Sommer drastisch gesunken. Dennoch halten US-Notenbanker der Zinswende die Treue.

Erwähnte Instrumente

  • Gold
    ISIN: XC0009655157Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (JFD Brokers)

Kopenhagen/ London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Der Goldpreis kann am Montag sein am Freitag erreichtes Niveau nahezu halten. Am Nachmittag notiert die Notierung für die Feinunze bei 1.243 US-Dollar. Nach der Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten vor dem Wochenende sprang der Preis um mehr als 30 US-Dollar auf ein Zwei-Wochenhoch bei 1.249 US-Dollar.

Im Mai wurden lediglich 38.000 neue Jobs geschaffen, im Gegensatz zu erwarteten 160.000 neuen Arbeitsplätzen. „Das war der schwächste Monat seit August 2011“, sagt Rohstoffexperte Ole Hansen von der Saxo Bank. Die zuvor den ganzen Mai über grassierende Edelmetallschwäche habe insbesondere auf dem starken US-Dollar und der Angst vor einer neuen Zinserhöhung seitens der US-Notenbank resultiert. Insbesondere Gold sei dadurch in Mitleidenschaft gezogen worden und habe über ein Drittel seiner Gewinne der vergangenen Monate wieder abgegeben, so Hansen.

Nun sind die Zinserwartungen mit aktuell 4 Prozent am Markt eingepreister Wahrscheinlichkeit praktisch wieder auf dem Niveau von Mitte Mai gelandet, bevor die Veröffentlichung des Fed-Sitzungsprotokolls die Zinserwartungen ansteigen ließ. Damals notierte Gold bei 1.280 US-Dollar je Feinunze. Insofern hat Gold laut den Experten der Commerzbank kurzfristig weiteres Aufwärtspotenzial.

Noch aber halten US-Notenbanker in Sachen Zinsstraffung die Fahne hoch. Der im FOMC stimmberechtigte Chef der Notenbank von Boston, Eric Rosengren, geht trotz des schwächeren Arbeitsmarkts von einer strafferen Geldpolitik aus. Jüngste Wirtschaftsdaten seien uneinheitlich ausgefallen. Es sei aber von einem ausreichenden Wirtschaftswachstum auszugehen, so dass eine „graduelle“ Straffung der Geldpolitik gerechtfertigt sei, erklärte er am Montag in einer Rede in Helsinki. Auch Atlanta-Fed-Chef Dennis Lockhart sieht die niedrige Zahl der neugeschaffenen Stellen weniger dramatisch. Diese könnte auch daraus resultieren, dass sich die US-Wirtschaft der Vollbeschäftigung annähere. Er erwarte in diesem Jahr noch drei Zinsschritte, erklärte Lockhart am Montag.

Nach Ansicht von Saxo Bank-Experte Hansen hat Gold in technischer Perspektive bislang an der Marke von 1.205 US-Dollar pro Feinunze Unterstützung gefunden – der ersten kritischen Unterstützungsmarke vor 1.175 und 1.145 Us-Dollar pro Feinunze. Ein nachhaltiger Anstieg über 1.240 US-Dollar pro Feinunze wäre ein Signal, dass der Boden erreicht ist, so Hansen.

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Mehr von Bernd Lammert zu den erwähnten Instrumenten

Mehr von Bernd Lammert

Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

Mehr Experten