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10:05 Uhr, 15.06.2023

Gold fällt nach US-Zinsentscheid auf Dreimonatstief

Die Federal Reserve Bank (Fed) hat zwar ihre Leitzinsen wie am Markt allgemein erwartet unverändert in der Spanne zwischen 5,00 und 5,25 Prozent belassen, allerdings stellten die Währungshüter bis zum Jahresende überraschend zwei weitere Zinsanhebungen um jeweils 25 Basispunkte in Aussicht.

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    Kursstand: 1.932,87 $ (JFD Brokers) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Gold ist nach dem Zinsentscheid der Federal Reserve Bank (Fed) aus seiner seit drei Wochen bestehenden Seitwärtsspanne zwischen rund 1.930 und 1.980 US-Dollar je Feinunze ausgebrochen. Im Tief erreichten die Notierungen am Donnerstagvormittag bislang 1.928,40 US-Dollar pro Unze – ein Dreimonatstief.

Die Fed hat am Mittwochabend zwar ihre Leitzinsen wie am Markt allgemein erwartet nach zehn Zinsanhebungen in Folge um insgesamt 500 Basispunkte bei ihrem gestrigen Zinsentscheid unverändert in der Spanne zwischen 5,00 und 5,25 Prozent belassen. Allerdings läutet diese Entscheidung noch nicht wie vielfach erwartet das Ende des Zinsanhebungszyklus ein, denn die Fed gab sich überraschend hawkisch.

Den Leitzins unverändert zu belassen, ermögliche es, „zusätzliche Informationen und deren Auswirkungen auf die Geldpolitik zu bewerten", so das Statement zum Zinsentscheid. In den gleichzeitig veröffentlichten Fed-Projektionen werden bis zum Jahresende jedoch zwei weitere Zinsanhebungen um jeweils 25 Basispunkte in Aussicht gestellt. So wird der Leitzins Ende 2023 im Median nun bei 5,6 Prozent erwartet, nach bislang 5,1 Prozent. Man sei „fest entschlossen, die Inflation auf ihr Zwei-Prozent-Ziel zurückzuführen", hieß es weiter.

Die aggressiven Signale der Fed haben viele Investoren, die auf ein baldiges Ende der Zinserhöhungen und auch bereits auf erste Zinssenkungen in diesem Jahr spekuliert hatten, auf dem falschen Fuß erwischt. Das hawkische Szenario der Fed verheißt nichts Gutes für zinslose Gold-Investments. Die Aussicht auf künftige Zinserhöhungen könnte Marktbeobachtern zufolge die Attraktivität des Edelmetalls beeinträchtigen, selbst wenn sich die globale Wirtschaftslage verschlechtert und die Nachfrage nach „sicheren Häfen“ steigt.

Gegen 10:00 Uhr MESZ notiert Gold auf Tagessicht mit einem Minus von 0,31 Prozent bei 1.934,17 US-Dollar je Feinunze.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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